Disrupted (SWE) - Stinking Death

Review

Soundcheck Januar 2025# 9

Man kennt es vom deutsch/schwedischen Projekt ROTPIT: Bei den Jungs dreht sich nicht nur beim aktuellen Album „Long Live The Rot“ alles um das Thema Verwesung und die Überführung toter menschlicher Materie in biologische Einzelteile. DISRUPTED aus Schweden klinken sich eine Ebene vorher ein und behandeln auf jedem ihrer bisherigen drei Alben das Thema Tod. So aktuell auch auf „Stinking Death“. Der prominenteste Name dieses Kollektivs ist sicherlich Daniel Liljekvist, der als Drummer unter anderem KATATONIAs „Viva Emptiness“ oder „Night Is The New Day“ eingetrommelt hat. Gleichsam ist aber auch der restlichen Truppe der große Spaß an leichtfüßigem HM2-Schwedentod anzuhören, sodass das Quintett hier in jeder Hinsicht positiv überraschen kann.

HM2-Worshipping auf hohem Niveau

Schließlich ist vieles, was dieser Tage in die Kerben von ENTOMBED oder DISMEMBER schlägt, ein totes Pferd, von dem es dringend abzuspringen gilt, weshalb es derweil nur noch wenige junge Bands wie etwa LIK geben mag, die mit dem inzwischen tausendfach kopierten Sound noch überzeugen können. Auf „Stinking Death“ geben sich DISRUPTED überhaupt keine Mühe, irgendwie originell zu klingen und orientieren sich vom Sound her, neben den Klassikern, wohl am ehesten an den Nachahmern der 00er-Jahre wie DEMONICAL oder EVOCATION. Doch wichtig zu erwähnen bleibt, dass die dritte Platte der Skandinavier straight, aber dafür qualitativ hochwertig daherkommt.

So sind die ersten drei Stücke „Choke On The Cross“, „Coffin Breath“ und „True Death“ allesamt Hits schwedischer Fäulnis und treffen gerade durch ihre geradlinige Einfachheit den Kern des Vorhabens. So wechseln sich tonnenschwere Sägeriffs mit subtiler Schauer-Melodik ab und bilden dadurch letztlich einfach gute Songs, die man nach wenigsten Durchläufen mitgrölen kann. Auch die zähe Dampfwalze können DISRUPTED steuern, was Songs wie „A Grave Ablaze“ oder „Funeral Vomit“ zeigen.

Innovationspreis 2025 bleibt aus

„Stinking Death“ wird dem Innovationspreis 2025 sowas von den dicken Finger zeigen und gleichsam ein frühes Ausrufezeichen für ein gelungenes Album mit unverhohlenem Klassiker-Worshipping liefern. Das haben in der letzten Zeit jedenfalls viele Bands deutlich schlechter hinbekommen.

15.01.2025

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