Es soll ja schon einige Metal-Bands aus den Niederlanden gegeben haben, die zweifellos ihre Spuren hinterlassen und manch andere Band inspiriert haben. Bands wie AYREON, LEGION OF THE DAMNED, EPICA und NEMESEA wären hier exemplarisch zu nennen. Anno 2008 gründete sich in Utrecht eine weitere Band namens DISQUIET, um melodisch orientierten Thrash Metal mit Einflüssen des Death Metals im Stile von TESTAMENT oder ARCH ENEMY zu präsentieren. Die fünfköpfige Truppe um Shouter Sean Maia legt nun ihren dritten Longplayer mit dem Titel „Instigate To Annihilate“ vor, wobei namhafte Gastmusiker in das Geschehen eingreifen.
DISQUIET präsentieren ihr drittes Studioalbum
Nach sechsjähriger Pause seit dem Album „The Condemnation“ schalten DISQUIET wieder in den Angriffsmodus und präsentieren mit „Instigate To Annihilate“ zehn neue Songs. Inhaltlich werden Themen wie Hass und Leid aufgegriffen, wodurch das musikalische Grundgerüst der Band eher düster zu klassifizieren ist. Das Cover-Artwork des neuen Werks wirkt jedenfalls wie ein Mix aus MAIDENs „Flight Of Icarus“ und irgendeinem Schlachtengewusel à la MANOWAR, also nicht wirklich kreativ. Nomen est omen – oder doch nicht?
Wie auch immer: Eröffnet wird das Album mit dem bockstarken „Rise Of The Sycophants“, das mit eindringlichen melodischen Riffs, wechselhaftem Gesang (Growls/Clears) und einem treibenden Beat für Alarm sorgt. Wer es hier schafft, regungslos zu verharren, sollte seine Medikamente neu justieren. Track Nummer zwei wartet mit dem vielversprechenden Titel „Demonic Firenado“ auf – doch nicht nur das: Gastmusiker und Saitenhexer Damir Eskic (DESTRUCTION) verpasst der aggressiven Nummer mit exzellenter Gitarrenarbeit einen wuchtigen Thrash-Anstrich.
Renommierte Gastsängerinnen, die nichts anbrennen lassen
Apropos Verstärkung: Eine Interaktion von männlichen und weiblichen Vocals gibt es bei „Wrecked“ zu bestaunen. Vicky Psarakis (THE AGONIST) gibt hier aber nicht nur ihre eindrucksvollen Growls zum Besten, sondern vermischt diese auch mit ihrer Klarstimme, was dem Song einen erfrischenden Output verleiht. Als weitere Gastsängerin tritt keine Geringere als ex-DELAIN-Frontfrau Charlotte Wessels in Erscheinung, die dem Pre-Release „The Final Trumpet“ mit ihrer dezent eingebrachten Stimme einen atmosphärischen Touch verpasst.
Das leicht orientalisch angehauchte „Designed To Violate“ geht als Anspieltipp ebenso durch wie der sechsminütige, gesellschaftskritische Titeltrack, der dem Hörer einiges auf die Lauscher gibt. Der charismatische, mit anmutigen Gitarrenläufen ausstaffierte Schlusspart des Songs hat Suchtpotenzial – Hut ab. Eine besondere Perle versteckt sich noch hinter dem atmosphärischen Instrumental „A Dying Fall“, das mit seiner unfassbar eingängigen Gitarrenmelodik und –harmonik schon beim ersten Durchgang zur Attacke auf das Gehörzentrum bläst. Ein Paradebeispiel für herausragendes Songwriting und einer der Höhepunkte des Albums.
Ein starkes Album einer (noch?) relativ unbekannten Band
„Instigate To Annihilate“ ist vor allem eines nicht: uninspiriertes, monotones Rumgekloppe. Nein, hier wurden Einflüsse aus Thrash und Death zu einem melodischen, atmosphärischen und handwerklich eindrucksvoll ausgearbeiteten Werk kombiniert. Dabei dürfte für viele Hörer etwas dabei sein: Oldschool-Thrash-Metal mit dezenten innovativen Elementen, eingängige Melodien, satte Riffs und herausragende Gastmusiker, die mehr als nur routiniert ihre jeweiligen Parts ausgestalten. Nicht zu bemängeln ist zudem die solide Produktion, die für einen glasklaren Sound sorgt, was der spielfreudigen Band sehr zu Gute kommt. DISQUIET mag noch relativ unbekannt sein, doch bei dem dargebotenen musikalischen Potenzial steht noch einiges zu erwarten.
Schade, das klingt musikalisch richtig gut, aber diese Art der weiblichen Vocals geht nicht an mich ran. Nicht, dass ich prinzipiell was dagegen hätte, aber in dieser Form kann ich damit wenig anfangen. Vielleicht checke ich mal das ganze Album, könnte ja sein, dass da doch noch etwas mehr Variation in der Stimme hörbar wird.
Die Dame (Charlotte Wessels) wirkt nur bei dieser Single mit. Hab mir gerade mal ältere Sachen angehört. Gefällt.