Dismember - Hate Campaign

Review

Galerie mit 14 Bildern: Dismember - Party.San Metal Open Air 2022

Ja, ja, die Nostalgiker aus Stockholm. Ich muß gestehen, daß mir der typische Sound der traditionellen Schweden-Tod-Bands nicht so zusagt, ich stehe mehr auf Death-Metal der Marke Obituary, Bolt Thrower und Six Feet Under. Die NB-Riege (Amorphis, In Flames und eben Dismember) waren für mich noch nie der Weisheit letzter Schluß in dieser Stilrichtung. Nichtsdestoweniger muß man diesem Urgestein der Szene (seit 1988 im Geschäft) ein konsequent hohes Qualitätsniveau attestieren, an der soliden Ausführung und ihrer Prinzipientreue gibt es wohl nichts zu deuteln. Schön, wenn man heutzutage noch Gruppen kennt, bei denen der Fan geradezu blind zugreifen kann, ohne vor den Kopf gestoßen zu werden. So ist meine Bewertung auch nur als Ausdruck meines persönlichen Geschmackes zu verstehen, ein anderer hätte der Scheibe auch 9 oder gar 10 Punkte geben können, aber sei es drum, diese Männer haben es glaube ich nicht mehr nötig, in den Himmel gelobt zu werden, denn kauft man sich eine Dismember-Scheibe erwartet man Groove, Druck und grummelnde Bässe bis zum Exzeß. Doch nun zur Sache, die neue Schiebe „Hate Campaign“; nämlich. Hier gilt festzustellen, daß deutlich mehr Schwung und Rhythmus vorhanden sind als noch beim Vorgängeralbum „Death-Metal“. Das mag manchen gefallen, andere werden die rauhe Härte vermissen. Für mich gilt jedoch: Eine gewisse Eingänigkeit sollte auch das härteste Gebolze besitzen, denn sonst kann ich mir den Kram nicht zu oft anhören. Eine klare Verbesserung in dieser Richtung ist demnach vorhanden, die Scheibe hat einen gewissen Suchteffekt. Überhaupt wird sie erst beim dritten oder vierten Durchlauf richtig killermäßig, dann entdeckt man wahre Perlen, „Beyond Good and Evil“;, zum Beispiel, welches mit einem saustarken Refrain aufwarten kann, sowie den Titeltrack. So laß ich mir den nordischen Todesangriff schmecken, die donnernde Dampfwalze rotiert kraftvoll Track für Track. Das unmelodische Geknüppel, was mich auf Death Metal“ noch eins ums andere Mal störte, ist hier fast ganz verschwunden, jedoch kommt mir gelegentlich sowas wie ein In Flames-Gedudel aus meine Lautsprechern entgegen, nicht ganz meine Wellenlänge! Keine Angst, Dismemer spielen jetzt keinen Melodic-Death wie ihre Kollegen, aber irgendwie beißt sich da was. Erfreulich finde ich allerdings, daß selbst auf einem Trendlabel wie Nuclear Blast heute noch Scheiben erscheinen, die Anfang der neunziger „In“ gewesen wären. Es gibt also noch Hoffnung… Mann, angesichts solcher Vorzüge scheint die Note fast zu niedrig! Aber andererseits sollte auch Innovation eine Rolle spielen dürfen, was die Punktvergabe angeht. Ich bin allerdings der letzte, der sich wünscht, daß Dismember damit anfangen, ihren Stil zu verwässern, deshalb hoffe ich inständig: MACHT BITTE MEHR DAVON!

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20.02.2000

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1 Kommentar zu Dismember - Hate Campaign

  1. Black Abyss sagt:

    Is ganz gut geworden aber etwas zuviel Melodie und zuwenig Härte nach meinem Geschmack aber trotzdem ganz ordentlich.

    8/10