Dismalimerence - Tome: 1

Review

DISMALIMERENCE aus Chicago haben für die Veröffentlichung des Erstlings “Tome: 1” viel Anlauf genommen. Vor fast zehn Jahren gründete der Fronter und Gitarrist Elijah Cirricione (MOUTH OF SAURON, MEADOWS OF MELANCHOLY und IN AUTUMNUS) das Projekt DISMALIMERENCE – in einer Zeit, die dunkle Spuren im Leben des Musikers hinterließ. Erst 2018 entwickelte sich ein Bandgefüge: Matt Mifflin (Gitarre), Craig Hamburger (Bass) und Joey Casillas (Schlagzeug) komplettierten die Idee von Cirricione zu einem Quartett. Durch Shows mit SEPTICFLESH, ENSIFERUM und SAOR stieg der Bekanntheitsgrad über die Grenzen der Heimatstadt hinaus.

Vom Fleck weg stark: “Tome: 1” von DISMALIMERENCE

Wer beim Intro von “Crimson Glow” Sorge hat, dass DISMALIMERENCE seichten Rock spielen, muss nur knapp eine Minute warten. Zwar bleibt die Nummer zunächst im unteren Midtempo, doch auch die Geschwindigkeit erhöht sich bald. Positiver formuliert: DISMALIMERENCE präsentieren zum Einstieg in “Tome: 1” eine gelungene Dramaturgie. Bei einer 12-Minuten-Nummer muss Abwechslung her. Und siehe da, “Crimson Glow” überzeugt mit verschiedenen Tempi, ganz vorsichtig in Richtung Death Metal schielendem Riffing, starken Melodien, viel Atmosphäre, mutigem Downtempo und leicht aggressiver Melancholie. Wer sich hier wiederfindet, darf ohne Zögern zugreifen; ebenso alle Freunde von Bands wie WOODS OF DESOLATION und PANOPTICON.

Treffsicheres Debütalbum

Auch “Sequestered Hearts” überzeugt in ganzer Länge und verdeutlicht das kompositorische Können von DISMALIMERENCE. Wenn andere Bands ihre Melodielinie beenden, gehen die Amerikaner noch ein paar Noten weiter – die Extra-Meile. Lied Nummer zwei verdeutlicht aber auch die lauernden Grenzen. Weitere Stücke in exakt diesem Stil würden “Tome: 1” zu einem guten, aber nicht zu einem besonderen Album machen. Glücklicherweise sehen DISMALIMERENCE das  ähnlich und liefern mit “My Only Love” eine Nummer, die nicht nur zum Death Metal schielt, sondern ihn im musikalisch passenden Rahmen empfängt. “Tome: 1” ist ein beeindruckendes Debüt, das sich beachtlich treffsicher in der Schnittmenge aus Post, Atmospheric und Melodic Black Metal platziert.

17.07.2020

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2 Kommentare zu Dismalimerence - Tome: 1

  1. nili68 sagt:

    Durchweg solide bis gut, mir fehlt aber das Besondere, die Übermomente. Ich würde mich nicht ärgern, wenn ich es auf gut Glück gekauft hätte, aber ich muss auch nicht gleich in den Plattenladen rennen. Wenn man solche Musik (zu der ich hier nicht viel sage, da man ja oben das komplette Album hören kann) aber noch nicht so lange hört und in Anbetracht dessen, dass es das Debut ist, gibt es nichts zu meckern. 8 Punkte gehen klar, aber persönlich..

    7/10
  2. motley_gue sagt:

    Mag ich! Der Bass ist mal als solcher erkennbar und setzt auch interessante Akzente. Gesang klingt schön nach zornigen Krähen. Und gitarrenmäßig melodiös und einfallsreich. Werd ich mal etwas länger wirken lassen.