Gothic Metal…und keine Brüste? Weder auf der CD noch auch der Homepage, das gefällt mir aber gar
nicht, wenn ich das mal so offen sagen darf! Wird man von der norwegischen Fraktion dieses Genres regelmäßig mit offenherziger Bildkunst verzückt, so scheint dieses iatlienische Herr-Damengemisch scheinbar auf andere Dinge wert zu legen. Wie uncool!

Was bleibt ist die Musik und mit der werde ich irgendwie nur so halbwarm. Das fängt schon beim Intro an: ein arabisch angehauchtes Instrumental, welches mit über fünf Minuten viel zu lang ist und zudem mit Pinguingeräuschen zu „gefallen“ weiß! Irgendwie aber auch durchaus repräsentativ, denn man weiß bei „Miele Dal Salice“ nie, was als nächstes kommt.

„Malia“ zum Beispiel wickelt den Hörer charmant ein, täuscht ihn durch schnöden Gothic Rock mit Frauengesang, wie er Ende der 90 mal „in“ war, und bricht plötzlich in den verrücktesten Keyboardmelodien aus, die mich an MORGUL zu ihren besten Zeiten erinnern. Doch auch das dauert nur wenige Sekunden an und schwupps! habe ich bereits das Gefühl den Soundtrack von „Kevin allein zuhaus“ zu hören. Eieiei, wenn da nicht Drogen im Spiel waren.

Die Band greift wahrlich ein großes Spektrum an verschiedenen Musikstilen ab: Es beginnt bei norwegisch anmutendem Gothic Metal, geht über Einflüsse aus dem Bereich von Oper und Soundtracks, weiter zu asiatisch klingenden Melodien bis hin zu technoiden Drumsounds.
An kaum einem Motiv wird sich länger aufgehalten, geschweige denn, dass es mal wiederholt wird, man kommt als Hörer überhaupt nicht zur Ruhe beziehungsweise zum Luft holen. Und das trotz der Tatsache, dass dieses Album verhältnismäßig ruhig ist.

DISMAL haben also keineswegs schlechte Arbeit geleistet, aber an vielen Stellen ist das Album einfach zu verstörend, zu abgedreht- an Anderen wieder zu bieder und altbacken. So bleibt ein Werk, dass ich aufgeschlossenen Gothic Fans ans Herz legen möchte, welche einen etwaigen Drogenrausch auch gern mal akustisch untermalen wollen! Nicht richtig gut, aber dennoch irgendwie fesselnd.