Disinter - Welcome to Oblivion
DanDevil 
Die Chicagoer Combo Disinter, bereits im Jahre 1990 ins Leben gerufen, legt mit ihrer nunmehr dritten Scheibe ein oberamtliches Death/Thrash-Brett hin, das sich schon nach dem ersten Durchlauf mit einem durchweg positiven Gesamteindruck in den Gehörgängen festsetzt, und bei weiteren Durchgängen sogar noch erheblich an Pluspunkten gewinnen kann. Old-School-mässiger, eingängiger, wenn auch niemals primitiv wirkender, Songaufbau, gepaart mit einer infernalischen Spielfreude, wissen wohl zu gefallen. So fährt man beispielsweise intelligent gesetzte Breaks und markerschütternde Blastanteile auf. Es sind zeternde und an den Nervenenden sägende Gitarrenriffs genauso vertreten wie genial smashende Thrashriffs, die einen verstörten bis hingerissenen Gesamteindruck zurücklassen. Der Gesang ist ebenfalls schön abwechslungsreich und vielschichtig, man growlt zum einen wie aus dem tiefsten Kellergeschoss, keift und schreit sich aber auch teilweise die Stimmbänder aus dem besessenen Hals. Die Qualität der einzelnen Songs ist leider nicht gleichmäßig gut, in der Hauptsache werden jedoch starke „In-die-Fresse“-Nummern geboten, die nur von einigen wenigen, eher monotonen Standard-Tracks in ein schlechtes Licht gerückt werden. Billig und abgekupfert wirkt das ganze aber zu keinem Zeitpunkt. Songs wie der Nackenbrecher „Descendants of Darkness“, das bahnbrechend schnelle „Twisted Soul“ und der nette Stampfer „Follow from Death“ wissen aber spätestens nach dem zweiten Hören gut zu gefallen, die Tracks sind spannend und doch eindeutig arrangiert, man verzettelt sich nicht in pseudo-komplexen, avangardistischen Arrangements. Fazit: Wer kernigen, gut vorgetragenen DM ohne allzu viele überflüssige Experimente sucht, der sollte hier zugreifen.
Meiner Meinung nach die beste Death Metal-Veröffentlichung seit Monaten. 10 geniale Songs ohne Schwachstellen. Unbedingt mal reinhören !