Disfigurement - Soul Rot

Review

Da eine einfache Suche in den Metal Archives zwei US-Death-Metal-Bands namens DISFIGUREMENT ausspuckt, kurz aus Gründen der Klarheit: Bei diesen DISFIGUREMENT handelt es sich nicht um die Texaner, die in den Neunzigern zwei in Sammlerkreisen recht begehrte Demos veröffentlichten, sondern um die jüngere, 2011 gegründete Band aus Atlanta, Georgia. Die haben im September nach einer Demo und einer Single – beide 2012 unter dem Titel „Abyss Of Hatred“ erschienen – ihre Debüt-EP „Soul Rot“ veröffentlicht. Darauf zu hören: Old School Death Metal irgendwo zwischen frühen DEATH, MORBID ANGEL und anderen Legenden der damals jungen amerikanischen Death-Metal-Szene, hinzu gesellt sich noch ein gewisser VADER-Vibe. Allerdings betrifft das im Falle DISFIGUREMENT nur das Songwriting, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die sich heute gründen, um den alten Helden nachzueifern, präsentiert der Fünfer sein Material im modernen, differenzierten Sound, der so gar nicht nach den Frühwerken des Genres klingt, aber dennoch einigermaßen hart und brutal daherkommt. Wie man das beurteilt, ist sicherlich persönlicher Geschmack, ich selber tendiere dazu, das Ganze ein bisschen inkonsequent zu finden.

Aber sei’s drum: Eventuelle Mängel am Klang der „Soul Rot“-EP können DISFIGUREMENT durch ihre Songs selber ausgleichen, denn immerhin haben sie ein Händchen dafür, ihren Death Metal abwechslungsreich und dynamisch zu präsentieren, wenngleich sich das Treiben der Band manchmal auch als ein bisschen vorhersehbar entpuppt. Ansonsten machen die fünf Songs durchaus Lust auf ein eventuell bald kommendes Album – besonders „Solitude“, „Entrance To Emptiness“ und „Foul Light“ können meine Gehörgänge zum entzückten Tänzeln bewegen. So bleibt unter dem Strich eine EP, die sicherlich ein paar Mängel hat, die sich aber definitiv nicht von schlechten Eltern ist. Für’s (hoffentlich kommende) erste Album bitte noch ein bisschen mehr Witz in die Kompositionen einbauen und vielleicht den Sound ein wenig entmodernisieren, dann kann das was ganz Großes werden.

23.12.2013
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