Discreation - Withstand Temptation

Review

Der Name DISCREATION dürfte dem einen oder anderen Fan härterer Metalklänge mittlerweile auch schon einmal zu Ohren gekommen sein. Schließlich hat die 2001 gegründete Death-Metal-Band schon drei Veröffentlichungen am Start (wovon eine allerdings eine Neuauflage des Debüts, inklusive der ersten EP ist) und ist auch live überaus aktiv.

Neben all den Auftritten mit renommierten Acts wie DIE APOKALYPTISCHEN REITER, THE CROWN, BELPHEGOR usw., haben es die Jungs tatsächlich geschafft, ein neues Album einzuspielen, welches auf den Namen „Withstand Temptation“ hört und Ende Juni diesen Jahres erscheinen wird.

An der Grundausrichtung hat sich auch auf dem neuen Dreher nichts geändert. DISCREATION spielen nach wie vor melodischen Death Metal, der ohne Anbiederungen an gängige Trends auskommt.
Allerdings hat sich die Band die Kritik, die an den vorangegangenen Veröffentlichungen geäußert wurde, offensichtlich zu Herzen genommen. So gibt es einerseits an „Withstand Temptation“ soundmäßig nichts mehr zu bemängeln – die Jungs haben ein bisschen Asche in die Hand genommen und das in verschiedenen Studios in Eigenregie eingespielte Album, in Jörg Ukens Soundlodge Studios mischen und mastern lassen – und auch das Songwriting wurde stark verbessert.

Das gesamte Material klingt einfach durchdachter und professioneller. „Withstand Temptation“ wirkt in sich stimmiger als seine Vorgänger, was zum Teil natürlich auch am runden Soundpaket liegt. Ein weiterer positiver Punkt, den es zu benennen gibt, ist der Facettenreichtum der Platte. Neben der gerne geschwungenen Blast-Beat-Keule und dem donnernden Double-Bass-Gewitter, schrecken DISCREATION nicht vor getragenen Momenten und fast schon epischen Parts, die meist von einer singenden Leadgitarre angeführt werden, zurück.
Leider wirkt diese manchmal etwas ziellos, was dann den Durchbruch zum endgültigen Ohrwurm verhindert. Aber auch daran werden DISCREATION bestimmt arbeiten, um mit dem „entscheidenden dritten Album“ vielleicht voll durchzustarten.

Ansonsten gibt es an der Musik der Hanauer aber wirklich nicht viel auszusetzen. Wer also auf AMON AMARTH (mit denen sich die Band auch schon die Bühne teilte), GOD DETHRONED, eine grobere Version von FRAGMENTS OF UNBECOMING und, was mir besonders oft in den Sinn kam, NON SERVIAM zu „Necrotical“-Zeiten steht, sollte sich „Withstand Temptation“ ruhig einmal zu Gemüte führen.

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14.06.2010

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