Die Niederländer Discipline musizieren unter dem Motto ‚Oi meets Hardcore‘ seit knapp 10 Jahren. Rasant, schnörkellos und straight-nach-vorne rockt sich die Band durch ihr aktuelles Album „Saints & Sinners“. Hier finden sich allerlei Stilelementares, das man schon 1001mal von anderen Bands gehört hat, und trotzdem machen die 3-Akkord-Wunder mächtig Laune. Die 12 Songs ziehen alle an einem Strang und sind kurzweilig genug um den ’nicht-schon-wieder‘-Effekt aufkommen zu lassen. Punkige Gitarrenleads und extrem eingängige Mitgröhlrefrains am laufenden Band, die den Hörer schon nach dem ersten Hörgang in die Lage des Nachbrüllens versetzen. Und darum geht’s ja auch. „Saints & Sinners“ ist dazu geeignet sich kollektiv zulaufen zu lassen und abzufeiern oder die Südkurve des ortsansässigen Fußballclubs mit Schlachtrufen unsicher zu machen. Und Discipline machen ihre Sache wirklich gut. Als Aussenstehender habe ich bisher den Eindruck gehabt, daß die meisten Bands in der durch braune Unterwanderung-Versuche geplagte Oi-Szene nicht über stumpfes Punkrock-Recycling hinauskommen. Discipline gewinnen mit ihrem bodenständigem Sound zwar keinen Innovation-Preis, treten aber musikalisch den Gegenbeweis obiger These an. Fazit: die CD macht Spass und rockt ohne Ende!
Der 4. Nackenbrecher von DISCIPLINE (die Live Split mit AGNOSTIC FRONT und Mini nicht mitgerechnet) setzt am Vorgänger „Love Thy Neighbor“ an. Vom ruppigen lupenreinen Hardcore der Frühphase „Bulldog Style“ erinnert hier gar nichts mehr. Die Symbiose aus melodischen Streetpunk trifft auf Hardcore wurde nochmals etwas verfeinert, melodischer und es wirkt alles geschmeidiger.
Ich fand sie live immer besser als auf Konserve.