Discipline Misanthropy - Zerogod

DISCIPLINE MISANTHROPY, den Namen habe ich doch irgendwo schon einmal gehört?! Da die erhoffte Erleuchtung ausbleibt, wird eben das Orakel von Google angerufen – und siehe da, ich hatte recht. Nur verhält es sich in diesem Fall nicht so, dass ich die Band kenne, sondern lediglich ihren Namen. Den hat sich das Quartett aus Kuchl in Österreich nämlich bei den norwegischen Todesmaschinisten von MYRKSKOG ausgeliehen. Die Marschrichtung der Bande dürfte damit dann auch schon so gut wie klar sein: auf „Zerogod“ erwartet den Hörer ein brutales Extrem-Metal-Feuerwerk.

Haupteinfluss der seit 2004 zusammenspielenden Musiker ist klar der Black Metal. Die Riffs, das Schlagzeug, der (öfter an Abbath erinnernde) Gesang, alles deutet in Richtung Norwegen. Doch die Hochgeschwindigkeitsgranaten werden durch den gezielten Einsatz von technischen Death-Metal-Elementen aufgerüstet, wodurch die Musik eine Extraportion brutaler Boshaftigkeit erhält.
Ganz wie die großen Vorbilder setzen auch die Österreicher auf eine kühle, sterile Atmosphäre und einen maschinenhaften Gesamtsound. Leider geht diese kalte Stimmung aufgrund der etwas unsauberen Produktion ein wenig unter. Auch wenn es sonst wichtigeres gibt, für diesen Stil muss der Sound meiner Meinung nach richtig klar und drückend sein.
Vom Musikalischen her, liefern die Jungs eine grundsolide Leistung ab. Allerdings sollte man keine besonders eingängigen Songs erwarten. Bösartige Hassbrocken mit teilweise recht frickeligen Gitarren und einem Schlagzeug, das alles in Grund und Boden drischt, treffen die Sache schon eher.
Wenn man weitere Vergleiche ziehen will, können einem noch extreme MARDUK, oder die Landsmänner BELPHEGOR in den Sinn kommen. Harte Kost also, die manch Zartbesaitetem bestimmt das Trommelfell sprengen würde.

Der ganz große Wurf ist den auch als DISCIPLINE M bekannten Jungs zwar noch nicht gelungen, ein erstes Lebenszeichen voller Nachdruck, das Fans der genannten Bands ruhig einmal antesten sollten, aber allemal.