Disbelief - The Symbol Of Death

Review

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Im Jahr, als DISBELIEF ihr letztes vollwertiges Studioalbum „Protected Hell“ veröffentlichten („Heal!“ bestand ja zur Hälfte aus Cover-Versionen), trat Barack Obama seine erste Amtszeit an, Merkel ihre zweite, die Abwrackprämie wurde Wort des Jahres und Karstadt und Quelle gingen pleite. Microsoft veröffentlichte Windows 7, der VfL Wolfsburg wurde zum ersten Mal deutscher Fußballmeister, Slumdog Millionaire gewann den Oscar als bester Film, der King of Pop sang sein letztes Lied und metal.de trat mit zarten 13 ins Teenager-Alter ein. Verdamp lang her, würde der Niedecken jetzt sagen, auch wenn sie in Köln bei weitem nicht so schönen Extreme Metal spielen wie in Gundernhausen…

…und daran ändert sich auch nichts mit „The Symbol Of Death“. Trotz der nach „Protected Hell“ einsetzenden Personalrochade, an deren Ende mehr als die halbe Mannschaft ausgetauscht wurde und die Hessen zumindest medial komplett in der Versenkung verschwanden, knüpfen DISBELIEF quasi aus dem Stand heraus an die Qualität der letzten Massacre-Alben an, die fast dekadenlange Unterbrechung konnte dem früheren Ein-bis-zwei-Jahres-Zyklus so rein gar nichts anhaben. Dafür hat sich in der langen Wartezeit anscheinend einiges angestaut. Mit mehr als einer Stunde Spielzeit ist das zehnte DISBELIEF-Studioalbum ihr mit Abstand ausschweifendstes und gerät dennoch eine Spur zackiger als seine drei Vorgänger, die rückblickend trotz aller Lorbeeren sehr auf eine Linie getrimmt waren.

Diese bricht „The Symbol Of Death“ auf, mit mehr Thrash, mehr Double-Bass und mehr kantiger Angriffslust. Der ursprüngliche Album-Titel „Full Of Terrors“ traf den Nagel eigentlich schon auf den Kopf, auch wenn DISBELIEF die Ausgewogenheit zwischen Abteilung Attacke und ihrem essentiellen, monster-fiesen Groove natürlich nicht vernachlässigen. Und keiner, wirklich keiner, bettet windschief-schöne Gänsehaut-Melodien so gekonnt in unbehagliche Riff-Folgen ein oder hat auch nur ansatzweise so ein charakteristisches Organ vorzuweisen wie Jagger (was bitte ist „The Unsuspecting One“ für ein Gefühlsachterbahn-Brett!). „The Symbol Of Death“ ist nichts Anderes als unverkennbar DISBELIEF, als wären sie nie weg gewesen. Hoffentlich bleibt das auch so.

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20.04.2017

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3 Kommentare zu Disbelief - The Symbol Of Death

  1. Emperell sagt:

    Endlich! Endlich! Endlich!
    Lange darauf gewartet und es hat sich wirklich gelohnt!
    Freue mich schon auf ausgiebige Touren!

    9/10
  2. mf_Greg sagt:

    „Endlich! Endlich! Endlich!“ – das kann ich vollends bestätigen! Bis 2009 war man ja durchaus verwöhnt, im Ein- oder Zweijahresrhythmus neues Futter von Disbelief zu bekommen – mit „Navigator“ als meinen persönlichen Höhepunkt. Wobei eigentlich alle Alben der letzten Jahre eine 8-10 verdient haben. Und dann die Leere… Bis letztes Jahr irgendwann die ersten Soundschnipsel als Youtube-Videos veröffentlicht wurden und gleich Gänsehautfeeling bei mir auslösten! Das Album selbst war dann ein kleiner Gehörgangorgasmus! Wirklich jeder Song sitzt, jeder Song ist unverkennbar Disbelief und jeder Song ist für sich atemberaubend! Highlights sind schwer zu beziffern, da eigentlich nahezu jedes Lied ein absoluter, intensiver Brecher ist. Sollte ich zwei Songs rauspicken, die ohne große Umschweife begeistern, dann würde ich „The unsuspecting one“ und „Nothing to heal“ nennen. Die höchstwertung zücke ich eigentlich nicht gern, da das Album aber nach fast einem halben regelmässigen Besuch im CD-Player weiterhin ungebrochen Begeisterung, Gänsehaut, Nackenbrecher und Ergriffenheit auslöst, kann man das kaum besser machen. Interessanterweise, für mich typisch bei Disbelief, zünden nicht alle Songs von Anfang an. „Shattered“ z.B. fand ich anfangs sogar ganz schön Kacke – Durchhaltevermögen wird bei den Hessen aber wie gewohnt belohnt, auch das Lied will ich nicht mehr missen. Kurz: Geil! Danke Disbelief!