Disavowed - Stagnated Existence

Review

ICE-Snare-Geploppel, dumpfer Gitarrensound, gutturale Vocals und insgesamt möglichst viel Gebolze und Gehämmer. Brutal Death Metal? Ja richtig! Zwar technisch relativ verspielt, mit etlichen Breaks durchzogen und in der Geschwindigkeit immer mal variabel gehalten, knattern die Niederländer ihren Stoff runter und zermetzeln dabei so ziemlich jeden Widerstand zunichte.

Ich begegne dieser Veröffentlichung, wie so vielen in letzter Zeit im Bereich (Brutal) Death Metal, mit äußerster Skepsis. Nein, das Material ist keineswegs schlecht und auch schon schlechtere Sound-Produktionen habe ich gehört. Vom Können her bewegen sich DISAVOWED auf „Stagnated Existence“ absolut im oberen Viertel, die Frage ist nur: Wer zum Geier braucht ein Brutal-Death-Album das klingt wie bereits unzählige Alben zuvor? DISAVOWED besitzen keine Eigenständigkeit, keine eigene Handschrift, keine Erkennungsmerkmale, welche die Band zu etwas Besonderem oder Wichtigem macht. DISAVOWED sind nur eine von vielen…

„Stagnated Existence“ ist ein technisch durchaus anspruchsvolles Album und man merkt, dass hier nicht einfach nur stumpf drauflos gebügelt wird, wobei der Blast-Anteil natürlich sehr hoch ist. Das hier ist ein Album, das wirklich nur absolute Brutalo-Krachmaten ansprechen dürfte. Dem „normalen“ Death Metaller ist „Stagnated Existence“ vermutlich zu seelenlos und eintönig (trotz der relativen Abwechslung) und allen anderen sowieso viel zuviel Getrümmer und Gegurgel. Bolzenschussfetischisten werden an DISAVOWED ihre wahre Freude haben und im direkten Vergleich hat die Band gegenüber der Subgenre-Konkurrenz ihre Nase auch um eine Minilänge vorn; zu ausladenden Pinocchio-Maßstäben reicht es aber noch nicht wirklich, dazu muss die Band noch etwas mehr Gesicht entwickeln. Dennoch eine Empfehlung für Brutalos, die auf technisches High-Speed-Gehacke stehen.

07.06.2007
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