ICE-Snare-Geploppel, dumpfer Gitarrensound, gutturale Vocals und insgesamt möglichst viel Gebolze und Gehämmer. Brutal Death Metal? Ja richtig! Zwar technisch relativ verspielt, mit etlichen Breaks durchzogen und in der Geschwindigkeit immer mal variabel gehalten, knattern die Niederländer ihren Stoff runter und zermetzeln dabei so ziemlich jeden Widerstand zunichte.
Ich begegne dieser Veröffentlichung, wie so vielen in letzter Zeit im Bereich (Brutal) Death Metal, mit äußerster Skepsis. Nein, das Material ist keineswegs schlecht und auch schon schlechtere Sound-Produktionen habe ich gehört. Vom Können her bewegen sich DISAVOWED auf „Stagnated Existence“ absolut im oberen Viertel, die Frage ist nur: Wer zum Geier braucht ein Brutal-Death-Album das klingt wie bereits unzählige Alben zuvor? DISAVOWED besitzen keine Eigenständigkeit, keine eigene Handschrift, keine Erkennungsmerkmale, welche die Band zu etwas Besonderem oder Wichtigem macht. DISAVOWED sind nur eine von vielen…
„Stagnated Existence“ ist ein technisch durchaus anspruchsvolles Album und man merkt, dass hier nicht einfach nur stumpf drauflos gebügelt wird, wobei der Blast-Anteil natürlich sehr hoch ist. Das hier ist ein Album, das wirklich nur absolute Brutalo-Krachmaten ansprechen dürfte. Dem „normalen“ Death Metaller ist „Stagnated Existence“ vermutlich zu seelenlos und eintönig (trotz der relativen Abwechslung) und allen anderen sowieso viel zuviel Getrümmer und Gegurgel. Bolzenschussfetischisten werden an DISAVOWED ihre wahre Freude haben und im direkten Vergleich hat die Band gegenüber der Subgenre-Konkurrenz ihre Nase auch um eine Minilänge vorn; zu ausladenden Pinocchio-Maßstäben reicht es aber noch nicht wirklich, dazu muss die Band noch etwas mehr Gesicht entwickeln. Dennoch eine Empfehlung für Brutalos, die auf technisches High-Speed-Gehacke stehen.
Wenn man Veröffentlichungen des Brutal Death Metals schon per se skeptisch begegnet, zeugt das von wenig übergeordneter Kenntnis. Das führt auch dazu, dass man Disavowed nicht von anderen Interpreten zu unterscheiden vermag. Problem: Die eigene (offensichtliche wie fachliche) Unzulänglichkeit wird zu unzulänglichen Songwritingkenntnissen der Band erklärt. Das ist aber, näher betrachtet, ziemlicher Unfug: Disavowed besitzen nicht nur technische Finesse, sondern schaffen es auch, Songs zu schreiben, die man unterscheiden kann und die zudem Spaß machen. Zumindest Leute, die brutales Geschrabbel insgesamt durchschauen und damit dazu fähig sind, überhaupt eine Rezension in diesem Genre zu verfassen, sollten also Gefallen an diesem Machwerk finden. Alle anderen, die weiter Rezensionen über Brutal Death Metal verfassen, wärhrend sie dabei Children of Bodom im Player routieren lassen, können ihnen weiterhin 6 Punkte geben, sich aber zugleich selbst ein Armutszeugniss ausstellen.
Per se spektisch? Wo steht das? Ich mag übrigens sehr gern Brutal Death Metal und höre viel aus dem Bereich. Letztendluch bleibt eh alles Geschmacksache. Ich bleibe aber dabei, dass DISAVOWED Mittelklasse sind. Und zwar durch und durch. Übrigens, es ist schon sehr anmaßend, jemandem zu unterstellen, „unzulänglich“ zu sein, nur weil er deine Meinung nicht teilt. etwas mehr Respekt vor unserer Arbeit hier bitte!
Ich schließe mich der Meinung von Haematobic an. Die Musik ist Hochleistungssport und Ultra schnell, in musikalischer Hinsicht technisch sehr anspruchsvoll. Die Tabulatur zum lernen findet man im Internet,…viel Spaß beim üben… :O)
Jetzt nochmal von mir: Die Songs unterscheiden sich und machen Spaß. Von Seelenlosigkeit und Eintönigkeit keine Spur. Absolute Oberklasse. Soundtechnisch könnte man wirklich etwas verbessern, jedoch hört man alles raus.
Erst heißt es von Matthias die Musik bewegt sich im oberen Viertel, danach (Kommentar danach)nur noch Mittelklasse. Natürlich habe ich Respekt vor der Arbeit von Matthias aber mit 6von 10 Punkten wird die Musik zu sehr abgewertet. Für mich ist die CD ein Favorit, meine persönliche Bewertung liegt viel höher.