Disaster KFW - Collateral Damage

Review

Eine Band der besonderen Art sind DISASTER KFW aus Weimar. Die Gruppe wurde bereits 1985 gegründet, hat aber bisher lediglich eine MCD („Därme Fressen“) und ein Album („Death Ritual“) sowie noch zwei zuvor veröffentlichte Demos vorzuweisen. Nun folgt, in Anbetracht der bisherigen Historie, in relativ kurzer Zeit der zweite Longplayer „Collateral Damage“, auf welchem sich die Thüringer gehörig steigern konnten.

Irgendwie bekommt man beim Hören den Eindruck, als ob DISASTER KFW mittlerweile ein wenig „ernsthafter“ an ihre „Arbeit“ gehen, denn alles erscheint doch um Einiges professioneller. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass die Musik nun in irgendeiner Form kommerzieller wäre. Im Gegenteil, der grindige Death Metal ist noch immer enorm räudig, kompromisslos, roh und aggressiv. Der „Klassische Friedhof Weimar“ knüppelt sich immer noch mit einer Vehemenz schön kultig durch die Songs, dass es eine Freude ist. Auch der beliebte Wechsel aus Grunz- und Kreischgesang wurde beibehalten, ebenso wie die teils vorhandene Keyboard-Begleitung und die fetten Gitarrenmelodien. Aber gerade diese sind mittlerweile um einiges reifer und vor allem mitreißender, so haben sich auf dem neuen Album einige Killerriffs eingefunden, die sich in die Gehörgänge festfressen. Natürlich ist auch wieder eine, wenn auch eher entfernte, musikalische Verwandtschaft mit den Reitern der Apokalypse vorhanden, was aufgrund der eng miteinander verbundenen Geschichte ja auch kein Wunder ist. Die einzelnen Stücke wirken inzwischen durchdachter, der Songaufbau ist stimmiger, ohne dass jetzt groß Veränderungen am Stil vorgenommen wurden. Der teilweise nun auch vorhandene, wirklich gute Cleangesang, zeigt eine neue Facette, wodurch der Death Metal noch abwechslungsreicher ist. Auch die Produktion ist dieses Mal besser, der Sound ist amtlich fett und gibt der Musik den nötigen Druck. Unkonventionelles, authentisches und sehr unterhaltsames Stück Todesblei!