Nachdem das letzte Album „Mind Tricks“ offensichtlich nicht so gut bei den Fans angekommen war, kehren die Italiener nun als Duo zurück. Das mittlerweile vierte Album hat Multiinstrumentalist Ettore Rigotti fast im Alleingang eingespielt, beim Gesang stand ihm Claudio Ravinale zur Seite, sowie erneut als Gast Björn Strid von SOILWORK. Musikalisch befinden sich DISARMONIA MUNDI auch auf einer Wellenlänge mit diesem Aushängeschild des melodischen Death Metals, und wer dazu noch IN FLAMES im Regal stehen hat, der sollte unbedingt mal bei den Italienern reinhören.
„The Isolation Game“ ist die Überlebensstrategie in der heutigen Welt, Besinnung aufs Individuum, auf eigene Werte und Wertschätzung, sozusagen Isolation als positive Abgrenzung von äußeren, schädlichen Einflüssen. In den 13 Songs schlägt sich das durch ungezügelte Spielfreude und Energie nieder; treibende, Adrenalinpegelsteigernde Stücke, die ganz auf Eingängigkeit, Ohrwurmrefrains und eine überzeugend dicke Produktion setzen. Flottes Midtempo mit dynamischem Schlagzeug und Doublebass-Unterstützung ist angesagt, und nur selten gönnen sich DISARMONIA MUNDI mal eine deutliche Verschnaufpause wie im instrumentalen Akustikintermezzo „Glimmer“, welches dadurch schon fast aus dem Rahmen fällt. Dennoch, dieser kurze Knick tut ganz gut, und eigentlich hätte es von Akzenten dieser Art ruhig noch ein paar mehr geben können.
„The Isolation Game“ besticht zwar durch seine melodische Stärke, die ohne käsig-kitschiges Keyboardgewimmer und Soundeffektorgien auskommt, doch mit der Zeit schleicht sich auf dem Album ein gewisses Gefühl der Länge ein. Einzeln können die Songs Genrefans auf jeden Fall überzeugen, doch innerhalb der 13 Stücke findet man unterm Strich leider zu wenig Highlights und dafür viele ähnliche Strukturen. Eine gute, überzeugende Platte, aber mit hohem Abnutzungsfaktor.
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