Disabused - The Dawn Of A New Age

Review

Eines fällt bei Disabused direkt auf: Obwohl sie „nur“ eine (gut produzierte) 3-Song Demo vorzulegen haben, machen sie keine halben Sachen. Ein Corporate Design, ein Cover Artwork und die darauf abgestimmte Homepage zeigen, dass die drei Studenten und der Bauzeichner aus deutschem Lande es ernst meinen.
Auch inhaltlich sägen sie an einem großen Ast bzw. an den derzeitigen gesellschaftlichen Strukturen und „laden alle frustrierten ein, sich zusammen mit Disabused den Weltschmerz von der Seele zu schreien, um sich dann wieder gemeinsam dem eher mit Wörtern als mit Schwertern ausgetragenen Widerstand zu widmen.“ So weit, so gut.
Nun zum wichtigsten Teil, dem musikalischen: Die vier Deutschen im Alter zwischen 23 und 25 bewegen sich meistens in den oberen Geschwindigkeitsklassen, ab und zu erinnernd an The confusing Dillinger Escape Plan. Doch lösen sie dieses Tempo auch manchmal angenehm auf, indem sie die Bretter auspacken, wie im Song „…And Blood Shall Reign“. Zudem versucht sich die Band in melodiebetonten Cleanparts, die aber durch die etwas resonanzarme Stimme von Björn Bühner (noch) zu dünn wirken. Ihre Vielseitigkeit zeigen Disabused im dritten Lied, wo neben Blastbeats auch ein Gitarrensolo hingelegt wird.
Ergo: Hier könnte sich etwas entwickeln, warten wir mal ab, ob die Songstrukturen noch etwas reifen und die Band die Ausdauer für eine LP besitzt.

30.08.2004
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