Dirty Lips - From Nothing To Now

Review

DIRTY LIPS sind Idealisten. Bereits 1993 veröffentlichten die Hamburger Jungs das Album „Nothing’s Better Than Your…“, konnten damit allerdings keinen kommerziellen Erfolg für sich verbuchen. Statt jetzt allerdings den Kopf in den Sand zu stecken, hielt das Quartett durch – bis heute. Und mit „From Nothing To Now“ wollen es DIRTY LIPS noch einmal wissen.

Ob der sich kommerzielle Erfolg mit „From Nothing To Now“ einstellen wird, das zeigt die Zeit. Zu wünschen wäre es den Mannen auf jeden Fall. Allerdings möchte die Gruppe nicht im Mitleid untergehen, im Gegenteil. Die Musiker bringen jede Menge Energie in ihre Stücke ein und verarbeiten dabei alle Seiten des gepflegten Hard Rocks. Zwar hätte man sich an manchen Stellen einen fetteren Sound gewünscht, da die Band jedoch den kompletten Aufnahmeprozess ohne Unterstützung einer Plattenfirma veranstaltet hat, kann man hier ruhig mal ein Auge zudrücken.

Den Stücken auf „From Nothing To Now“ merkt man an, dass die Band schon ein paar Jahre im Geschäft ist. Der Opener „Nobody Like You“ geht in Ordnung, allerdings kann die Nummer nicht mit dem folgenden „Losing My Mind“ mithalten. Der flotte Song geht sofort ins Gehör und erinnert an AC/DC der späten 70er. Ziemlich cooler Track mit fetten Gitarrenriffs. Das sozialkritische „No Money, No Friends“ ist Hard Rock der alten Schule mitsamt Intro einer Akustik-Gitarre. Wurden eben nicht AC/DC erwähnt? Richtig, „Girls“ ist mit Sicherheit eine Huldigung an die Hard-Rock-Helden.

Das schön rohe „Whenever“, mit tollem THE CLASH-Touch, macht richtig Spaß, genauso wie das funky „Nothing Matters“. VAN HALEN wären bestimmt stolz, wenn sie eine Nummer wie „(If You Don’t Like It) I Don’t Care“ geschrieben hätten. Absolut klasse Song mit starken Headbanging-Passagen. Die Ballade „Won’t Cry“ ist einem Freund der Band gewidmet, der bei der ursprünglich 1998 als veröffentlichten Singl Nummer das Klavier gespielt hat. Leider ist dieser Freund mittlerweile verstorben. Das Lied ist eine wirklich schöne Ballade, ohne ins kitschige abzudriften. Zum Schluss gibt die Band mit „I’m Right“ noch mal richtig Gas. Der Song wird sicherlich allen Fans von MOTÖRHEAD gefallen.

Wer in der glücklichen Position ist, das 1993er Album „Nothing’s Better Than Your…“ sein Eigen nennen zu dürfen, sollte jetzt aufpassen: Wer der Band ein Foto zukommen lässt, auf dem er das Album in Händen hält, der bekommt „From Nothing To Now“ für lau zugeschickt – solange der Vorrat reicht versteht sich.

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12.09.2012

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