Dirty Bones - Demo 2007

Review

Die DIRTY BONES haben es sich auf die Fahne geschrieben, den Ausgleich zum derzeitigen Rockprogramm im Radio zu bieten. Sozusagen Ü-30 gegen Tokio Hotel & Co. Nun, ich bezweifle nicht, dass sich die vier Mitglieder angesichts ihres Alters und ihrer langjährigen musikalischen Tätigkeit den jungen Kollegen um einiges an Erfahrung voraus sind. Andererseits bedeutet solch ein Plus an Erfahrung nur dann Qualität, wenn sie auch entsprechend eingesetzt wird.

Bei der vorliegenden Demo ist es allerdings eher der Fall, dass sich vier gut befreundete Musiker zusammen gefunden haben, um in den guten alten Zeiten zu schwelgen (früher war schließlich alles besser…). Jeder kennt das: Da werden jedesmal die gleichen alten Geschichten ausgepackt, die schon jeder kennt und die nur noch die Hardliner hören wollen.
Ähnlich verhält es sich mit der Musik. Dass die Musiker ihre Instrumente beherrschen ist selbsterklärend, deshalb wird das Material auch technisch sauber gespielt; die Produktion geht für ein erstes Demo auch völlig in Ordnung. Die Roots des DIRTY BONESschen Hardrock liegen irgendwo bei AC/DC, ROSE TATTOO und LED ZEPPELIN – Helden der Jugend, an die sich die Band hält, ohne dabei irgendwelche Ausreißer zu unternehmen. Man hört’s, man kennt’s und fragt sich, was daran so spektakulär sein soll. Dieser Sound ist längst überholt, und ehrlich gesagt gibt es eine Menge Bands, die das schon besser hingekriegt haben, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.

Nichts gegen die Helden, und auch nichts dagegen, ihnen musikalisch Tribut zu zollen – die Frage ist nur, für wen das letztendlich stattfindet: für ein größeres Publikum, oder doch eher für die Musiker selbst?
Sollten die Ambitionen, den minderjährigen Bands Konkurrenz zu machen, ernst gemeint sein, werden die DIRTY BONES leider einsehen müssen, dass die Zielgruppe derzeit auf einen anderen Sound, auf mehr Innovationen steht.
Überdurchschnittlich – ja. Aber auch nicht mehr.

24.06.2007
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