Dirt - Rock’n’Roll Accident

Review

Ein Glück, dass der „Suicide Blues” mit dem dieses Burschen vor knapp drei Jahren debütierten, nicht wirklich dermaßen selbstmörderisch angelegt war, wie es der Titel vermuten hätte lassen. Uns wär‘ nämlich in der Tat einiges entgangen, wären DIRT nicht mehr am Start. Doch keine Bange, das Quintett aus dem Raum Schwäbisch Hall erfreut sich immer noch bester Gesundheit, auch wenn es offenbar erneut „Probleme“ gegeben hat, genauer gesagt einen „Rock’n‘Roll Accident“, von dem uns der Fünfer dieser Tage zu berichten weiß.

Zwar ist die Basis immer noch eindeutig der sogenannte „Southern Metal“ – sprich man orientiert sich immer noch zu gleichen Teilen an Helden aus New Orleans und Kalifornien und weiß das Werk und Wirken von DOWN ebenso zu schätzen wie die „post-schwarzen“ METALLICA, noch viel mehr aber handelt es sich bei diesen Jungs um glühende Verehrer von Zakk Wylde und dessen BLACK LABEL SOCIETY, weshalb ihr neues Album deutlich intensiver zu rocken weiß als „Suicide Blues“.

Von daher darf man den Titel wohl durchaus als programmatisches Wortspielchen interpretieren, muss allerdings noch hinzufügen, dass DIRT gerade dadurch auch wesentlich zugänglicher geworden sind. Es spricht zudem für die Entwicklung dieser Band, dass sie nun auch eine ganze Ladung potentieller Hitkandidaten an den Start bringen konnte.

Besonders bemerkenswert finde ich aber, dass es völlig egal ist, in welcher Gangart DIRT loslegen, die Nummern kommen allesamt gut zur Wirkung und wissen mit all jenen Trademarks zu überzeugen, die man von derlei Kompositionen erwartet und dies auch tun darf. Auch im direkten Vergleich zu den letzten Scheibe ihres Idols aus den US Of A gehen die Tracks von „Rock’n‘Roll Accident“ auf Grund dieser latenten knackigen Hardrock-Schlagseite deutlich schneller ins Gehör und sollten daher auch nicht nur in dessen Klientel für Freude sorgen, auch wenn die Langzeitwirkung erst getestet werden muss.

Plagiatsvorwürfe sind aber bei aller Ähnlichkeit dennoch fehl am Platz, schließlich verfügen DIRT durch die raue Stimme von Sänger Sven Zaklikowski über einen hohen Grad an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert. Ich persönlich bin mir ziemlich sicher, dass ein „Unfall“ wie dieser „Rock’n‘ Roll Accident“ nur ganz selten dermaßen positive Auswirkungen hat. Bravo!

02.12.2012

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