



Udo DIRKSCHNEIDER wildert in der eigenen Vergangenheit. Als ACCEPT vor 42 Jahren ihrem legendären Albumklassiker „Restles And Wild“ das nicht weniger legendäre Klassikeralbum „Balls To The Wall“ nachfolgen ließen, hätte man sich kaum vorstellen können, dass der kompakt gebaute Wuppertaler einmal nicht mehr Sänger bei den deutschen Heavy-Metal-Wegbereitern sein würde. Inzwischen macht der 73-jährige jedoch schon deutlich länger mit seinen eigenen Bands U.D.O. und eben DIRKSCHNEIDER Musik als er mit dene ehemaligen Weggefährten zusammengespielt hat. Und trotzdem lässt ihn seine Vergangenheit nicht los.
DIRKSCHNEIDER weiß genau, dass niemand ein Remake braucht
Mit „Balls To The Wall Reloaded“ liegt nun also wieder einmal das Remake eines Klassikers vor. Und weil DIRKSCHNEIDER genau weiß, dass im Grunde niemand ein solches Remake wirklich braucht, hat er sich überlegt, wie er dem Album eine Sinnhaftigkeit geben kann. Die Antwort hat er in der Zusammenarbeit mit anderen Sangeskünstlern gefunden. Für jedes der Stücke hat er eine*n andere*n Duettpartner*in gefunden, von alten Wegbegleiter*innen wie DORO Pesch, Michael Kiske (HELLOWEEN) oder Dee Snider (TWISTED SISTER) bis hin zu aufstrebenden Vertreter*innen der jüngeren Generation wie Nils Molin (DYNAZTY) oder Ylva Eriksson (BROTHERS OF METAL).
Der Effekt ist teilweise überraschend spannend, wie beim Reibeisen-Duell zwischen DIRKSCHNEIDER und SAXON-Silberlocke Biff Byford im grandiosen „London Leatherboys“. An anderer Stelle bleibt die Sangesdoppelung indessen hinter den Erwartungen zurück, wie beim mit Mille Petrozza (KREATOR) eingesungenen „Fight It Back“ oder dem Gastspiel von DANKO JONES in „Turn Me On“. Regelrecht schwachbrüstig wirkt die Interpretation des Openers, Titelsongs und Alltime-Klassikers „Balls To The Wall“, bei dem SABATON-Sänger Joakim Brodén zwar technisch tadellos, jedoch gefühlsmäßig vollkommen an Duettpartner Dirkschneider vorbei singt. Klar, das Songwriting ist hier unkaputtbar, aber gegen die ACCEPT-Originalversion stinkt diese Fassung klar ab.
Eine letztlich vollkommen überflüssige Veröffentlichung
Interessanterweise kann gerade die jüngste Sängergeneration punkte. Beim grandios inszenierten und kompositorisch natürlich ebenfalls nach wie vor fantastischen „Head Over Heels“ glänzt Nils Molin, der in dieser Form einem Ronnie James Dio das Wasser reichen kann. „Love Child“ ist hingegen der deutlich schlichtere und unspannendere Song, wird aber im gemischten Doppel mit DIRKSCHNEIDER und Ylva Eriksson zum fiesen Ohrwurm. Beide Stücke können sich somit nahezu gleichwertig neben der Ursprungsfassung einreihen, wo die meisten anderen Stücke sich trotz doppelter Sangeskraft im direkten Vergleich geschlagen geben müssen.
Ob diese einzelnen Highlights darüber hinwegtrösten können, dass es sich bei „Balls To The Wall Reloaded“ um eine letztlich vollkommen überflüssige Veröffentlichung handelt, an deren Entstehung Udo DIRKSCHNEIDER hoffentlich dennoch viel Freude gehabt haben dürfte, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Am Ende ist die stilistisch aus der Reihe tanzende Rausschmeißer-Ballade „Winter Dreams“ das einzige Stück, welches als Duett mit der gewohnt starken DORO Pesch das ACCEPT-Original klar übertrifft. Darüber hinaus schaffen DIRKSCHNEIDER leider nur ein eher halbgares Remake, das sich zu eng am Original bewegt und bei dem die Duettpartner als einziges Special Feature nicht vollumfänglich überzeugen können.
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Hallo Freunde,
ja, ich weiß auch nicht so recht, was ich zu denken soll –
Balls to the wall war damals superwichtig für die Musikgeschichte und zu seiner Zeit eines der Handvoll bedeutendsten Alben, die ich zu hören kriegte.
Gerade Udo Dirkschneiders einmalige Stimme machte die Sache zu einem nie dagewesenen Ereignis.
Ich finde die Neuauflage vom Sound echt klasse – aber mit Dirkschneider alleine als Sänger hätte ich mehr SPaß gehabt.
Bewerten kann ich es nicht – die Balls to the wall sprengte damals alle Richterskalen und war eine 11/10.
Für den geneigten Sammler mag die Reloaded Version wichtig sein, ich hörte danach nochmal das Original und vermißte nix.
Dirkschneider hats drauf – keine Frage – keiner hat den deutschen Metal damals so geprägt, wie er und auch Mat Sinner.
Erschreckend schlecht !! 😬🙈 ! Braucht kein Mensch !! Total überflüssig !! 🤦🏻♂️Kann weg….