Dio - Donington ´87

Review

Es ist kaum zu glauben, aber mit dem 87er Mitschnitt, des Donington-Auftritts im Vorprogramm von BON JOVI, legen DIO im Vergleich zur kleinen Schwester-Platte “Donington ´83” noch einmal eine Schippe in Sachen Dynamik und Spielfreude drauf. Fies beginnt das mit “Dream Evil”, bevor “Neon Knights” (BLACK SABBATH) die frühere Schwermut vollkommen abwirft und zum sofortigen Haupt-Haar-Schütteln animiert. Man wünscht sich unwillkürlich, diesem Konzert in Fleisch und Blut beigewohnt zu haben.

Bei DIO treffen Klassiker auf Spielfreude

Natürlich schöpfen DIO im Vergleich zum Parallel-Album ihre größeren Möglichkeiten aus und können mehr eigenes Material präsentieren, das allerdings je nach Sichtweise und Jahrgang der Hörer*innen weniger roh klingt, als die Songs auf “Holy Diver”. Wegweisend sind Stücke wie “Naked In The Rain” oder “Rock`N`Roll Children” indes in unverminderter Weise.

Donginton ´87 ist ein unverzichtbares Zeitzeugnis

Und so baut sich mit jedem Song eine Wand aus Sehnsucht, Melancholie und einfach brachialem Fantum auf, bei dem noch nicht einmal Tempo-Gewischse auf der Gitarre nervt und man freudestrahlend den Göttern des Heavy Metal dankend die Fäuste entgegenrecken mag. Beeindruckend bleibt der Klang dieses Zeitzeugnisses, dass immerhin stolze 35 Jahre auf dem Buckel hat.

Sollte jemand Nachhilfe in Sachen klassischem Heavy Metal benötigen, ist eine absolute Kaufempfehlung für “Donington ´87” auszusprechen. Kaum ein Live-Mitschnitt vereint überragende Musik mit liebgewonnenen Klischees (der Anmoderation zum Mitsingpart bei “Long Live Rock´N´Roll” verspricht Gänsehaut) und besten Rockstar-Posen im School-Of-Rock-Format.

Ursprünglich wäre eine eindeutige 10/10 zu vergeben gewesen, da es sich um eine Neuauflage handelt, wird auf die Bewertung verzichtet.

17.09.2022

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