Ronnie James Dio ist durch HEAVEN AND HELL, die BLACK-SABBATH-Neuauflage, gerade wieder ein Gesprächsthema. Auch wenn seine ganz großen künstlerischen Erfolge nicht in der unmittelbaren Vergangenheit zu finden sind, hat er sich nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht, sonder relativ regelmäßig reguläre Alben eingesungen. „Angry Machines“ erblickte beispielsweise 1996 das Neonlicht der Plattenläden und wurde im vergangenen Jahr erneut veröffentlicht. „Super Value“ steht auf einem Aufkleber, ansonsten unterscheidet sich diese Version offenbar nur unwesentlich vom Original. Lediglich einige einleitende Sätze haben den Weg ins Booklet gefunden: „…Listen to it with an attitude. That’s the way we made it.“. Wikipedia merkt zudem an, DIO hätten Mitte der Neunziger mit modifiziertem Sound einige Fans verschreckt und auch der Meister selbst soll sich nachträglich kritisch zur Qualität von „Angry Machines“ geäußert haben.
Auf jeden Fall ist das Album überraschend hart und aggressiv. Nicht umsonst wird oft „Dehumanizer“ (BLACK SABBATH, 1992) erwähnt, wenn es an die Beschreibung der hier konservierten Klänge geht. Ungewohnt schnörkellos stampfen die Stücke nach vorne, nur die abschließende, zumindest musikalisch eher überflüssige Quotenballade „This Is Your Life“, die lyrisch einen interessanten Schlusspunkt setzt, ist eine Ausnahme. DIO passt sich ein, trägt vergleichsweise grob und rau düstere Textzeilen wie diese vor: „…pretty faces young and clean / watching you from magazines / all they want is something more / kill the king and then we’ll crown / the whore…“. Also nichts mit Fantasy-Kitsch-Rock! Ein Stück wie „Stay Out Of My Mind“ schleppt sich schon fast verstörend dahin. Besonders musikalisch feinfühlig ist das vielleicht nicht und teilweise könnte man den Eindruck bekommen, dass der letzte Schliff fehlt, andererseits verfehlt das intensive Material die Wirkungsabsicht nicht. Es dürfte für DIO-Freunde durchaus interessant sein, dieses eher ungewohnte Gesicht der, nun ja, Band zu entdecken. Wer dem genannten BLACK-SABBATH-Album Hörspaß abgewinnen kann, sollte sich jedenfalls mit „Angry Machines“ problemlos anfreunden können.
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