Hier hat mich wieder lecker Stöffchen aus Norwegen erreicht, der abermals beweist, dass es noch neue und frische Black-Metal-Bands im hohen Norden gibt. Eine davon sind ohne Zweifel Dingir Xul, die nun mit ihrer ersten Demo-CD ihr Können auf Platte gebracht haben. Mit von der Partie war aushilfsweise übrigens auch Vrangsinn von Carpathian Forest, der für Synths und Drums zuständig war. Zur Band gehören allerdings nur die beiden Brüder Nygaard, die für Kompositionen und Arrangements alleine verantwortlich waren. Herausgekommen sind neun Tracks, die spürbar ganz eigenen Charakter haben. Neben grimmigem Black Metal gibt es auch ruhigere Parts, die mit schönen Melodien und Zwischenspielen gespickt sind. Der erste Track „Cthulhu Arise“ ist aber einer von diesen ganz fiesen Black-Metal-Songs geworden, die den norwegischen Black Metal so ausmachen. Vorzüglich umgesetzt und mit einer solchen Energie, dass man wirklich Gänsehaut auf dem Rücken bekommt. Es ist so ein ganz beklemmendes Gefühl, welches einem die Luft zum Atmen raubt. Der nächste Song „Memories Of You“ ist dagegen etwas ruhiger ausgefallen und zeigt die melodische Seite der beiden Norweger. Hier ist der cleanere Gesang dominierend, der kräftig und überhaupt nicht verweichlichend ist. Die Gitarren sind rockig und haben mit der nordischen Kälte eher weniger zu tun, denn dafür sind sie zu melodisch und locker. Mein Favorit ist aber „Tåkelandet“, welches wieder ordentliche Black-Metal-Geschütze auffährt. Es hat einen äußerst eingängigen Chorus aus sehr hasserfüllten Lyrics, die die Drums sehr wuchtig untermauern. Bei „Nothing“ wird nach einem eher melodischen Grundcharakter mit schönen Akustikgitarren abgeschlossen. Dieses kommt sehr abrupt, passt aber schön dorthin. „The Red Tear“ wird nocheinmal mit einer anderen cleanen Art der Lyrics eingesungen, schwenkt dann über in sehr raue Vocals und wird mit einer sehr vorantreibenden Gitarre begleitet. Insgesamt bietet diese Scheibe viele unterschiedliche Songstrukturen, die stimmungsvoll miteinander verwoben werden. Reines Runterspulen irgendwelcher bitterbösen Sachen ist nicht ihre Sache, sie verpacken es vielmehr zu einem leckeren Bonbon, welches man genüsslich verspeist, um dann auf diesen harten Kern zu stoßen, der einem vor Augen führt, dass es doch fieser Black Metal. Auch das Soundgewand ist passend ausgesucht, denn im Zeitgeist-Studio von Vrangsinn wurde hier ein guter, aber kein glatter Sound geschaffen, der die Stimmung womöglich noch zerstört hätte. Soweit ich weiß, wird diese Platte nicht zum Kauf angeboten, sollte man sie jedoch irgendwo finden, dann muss man unbedingt zugreifen!
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