Dimension Zero - He Who Shall Not Bleed

Review

Es ist ja kein Geheimnis, dass DIMENSION ZERO musikalisch immer schon als der kleine Bruder von IN FLAMES gehandelt wurde. Gegründet 1995 unter dem Banner AGENT ORANGE und ursprünglich nur als Seitenprojekt von IN FLAMES-Gitarrist Jesper Strömblad und seinem damaligen Kollegen Glenn Ljungström aus der Taufe gehoben, veröffentlichten DIMENSION ZERO mit „Penetrations From The Lost World“, „Silent Night Fever“ und „This Is Hell“ drei fulminante Göteborg-Death-Metal-Kracher. Während sich aber Jespers Hauptband immer mehr vom Death Metal vergangener Tage löste, sind bei DIMENSION ZERO solche Änderungen außen vor geblieben. Und daran gibt es nicht auszusetzen. Zumindest dann nicht, wenn eine CD mit solcherlei Attributen auf den Namen „He Who Shall Not Bleed“ hört.

Im Gegensatz zum direkten Vorgänger „This Is Hell“ präsentiert sich „He Who Shall Not Bleed“ sogar noch kompakter: Die elf Tracks werden in gerade mal 32 Minuten durchgetrümmert. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat Drummer Hasse Nilsson, der sein Schlagzeug in gewohnter Manier zerlegt und selbst bei rasanten Passagen noch einen Gang höher schalten kann. Die Griffbrettfraktion Strömblad/Antonsson agiert ein weiteres Mal wieselflink, während Sänger Jocke seine Texte so wild und fies rausgeifert wie schon lange nicht mehr. Dennoch bleibt in den meisten Songs noch reichlich Raum für Melodien. Diese erfüllen jedoch keine Alibifunktion, sondern sind flüssig in die jeweiligen Songs bzw. Riffs integriert. Man höre sich nur einmal „I Can Hear The Dark“ an, das mit einer Spoken-Words-Passage und (gesampleten) Geigen beginnt, bevor die Gitarren dieses Thema aufgreifen, nur um dem mit einer Hammermelodie in der Bridge noch einen draufzusetzen. „Hell Is Within“ ist durchgehend melodisch, während das nur knapp zweiminütige „Red Dead Heat“ wie der Titeltrack fast schon grindige Parts mit den typischen Melodic-Death-Metal-Riffs vereint.

Während sich immer mehr Bands vom Melodic Death Metal vergangener Tage losgesagt haben, könnten DIMENSION ZERO plötzlich als die großen Gewinner aus dieser Konstellation hervorgehen. Schließlich ist „He Who Shall Not Bleed“ ein starkes Album, spieltechnisch auf höchstem Niveau und der beste Beweis, dass in diesem Genre noch lange nicht jede Note durchexerziert wurde.

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05.09.2008

- Dreaming in Red -

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2 Kommentare zu Dimension Zero - He Who Shall Not Bleed

  1. stendahl sagt:

    Meister Eckart erteile ich hiermit Absolution;-) Treffendes Review, richtig guter MD-Metal, Speed, Gemeinheit, Melodie, weit überdurchnittliches Songwriting, flirrende Instrumentalarbeit, kraftraubender Gesang, Intensität. Und das alles in einer guten halben Stunde; länger wäre das auch kaum mitzumachen. Die wenigen akustischen Passagen sind übrigens auch trefflich plaziert.

    8/10
  2. sick god sagt:

    Den beiden Vorrednern ist ausnahmslos zuzustimmen. So klingt MeloDeath. Endlich mal wieder ein Album, das nicht als Melodeath verkauft wird, obwohl Metalcore drauf ist.

    8/10