Eine sehr schöne Überraschung ist den 2002 in den Niederlanden gegründeten DIMAEON geglückt, welche nach einigen Demos, EPs und Splits nun ihr Debütalbum „Collapse Of The Anthropocene“ veröffentlichen. Klar, in über 10 aktiven Jahren hatten die Holländer natürlich genügend Zeit, an ihren Stücken für das Debüt zu arbeiten und zu feilen, aber das ist wirklich schon deutlich über dem Durchschnitt.
DIMAEON beglücken uns auf „Collapse Of The Anthropocene“ in über 70 Minuten Spiellänge mit dunklem, progressivem Death Metal, welcher Einflüsse des Doom Metals, des Black Metals genauso wie des 70er Jahre Progressive Rocks aufweist. Die Stücke wirken nicht nur gut durchdacht, sondern sind auch recht komplex und abwechslungsreich gehalten, wodurch sich die ganzen Feinheiten und Wendungen erst nach mehreren Durchläufen dem Hörer erschließen. DIMAEON mischen in ihrer kraftvollen Musik brutale Teile mit extrem melodischen Parts, zeigen sich äußerst vielfältig in Stilen als auch Stimmungen. Da wären Stakkato-Riffs, progressive melodische Leads, wunderschöne Soli, akustische Gitarre, Hammondorgel-Sounds, Mellotron, abwechslungsreiches Schlagzeugspiel, atmosphärische Parts die an PINK FLOYD erinnern, jazzige Rhythmen, wieselflinken Black-Metal-Passagen, Midtempo-Grooves und deftige Growls. Einzelne Stücke hervorzuheben ist unmöglich, da sie sich doch ziemlich voneinander unterscheiden, aber durchgehend gut sind. Sei es das dramatisch aggressive „The Blood Of Millions“ mit seinem ruhigen, nachdenklichen Anfang, das sich in eine dunkle Heavy-Nummer entwickelt. Oder „Dark Century“ mit seinen soften, jazzigen Parts und plötzlichen Wendungen, dem intensiven Death-Metal-Brocken „Subterraenous“, oder die zwischen schierer Brutalität und wunderschöner Harmonie pendelnden, kontrastreichen „The Ruins Of Mankind“ und „Cascade“. Und dann gibt es noch die epischen Songs „Glas Mountain“ und das abschließende „Collapse Of The Anthropocene“, dieser mit fast 16 monumentalen Minuten Laufzeit – das hier richtig viel passiert muss glaube ich nicht weiter erwähnt werden. Das Titelstück erinnert übrigens immer wieder an ein gewisses Album namens „Blackwater Park“! Manchmal wirken die Lieder etwas überfrachtet, was „Collapse Of The Anthropocene“ im Ganzen schwerer zugänglich macht, und in der Feinjustierung des Sounds müsste noch gearbeitet werden. Dennoch, DIMAEON nehmen mit ihren Klanglandschaften den geneigten Hörer auf eine tolle musikalische Reise mit abwechselnden Stimmungen und Emotionen. Und um mal wieder einige Vergleiche zu bemühen, stelle man sich eine Mischung aus OPETH, IHSAHN und THE OCEAN vor.
„Collapse Of The Anthropocene“ ist ein durch und durch gelungenes Debütalbum mit kleinen Schwächen. DIMAEON überraschen mich auf sehr positive Weise. Ich bin auf die weitere Entwicklung dieser Band wirklich sehr gespannt!
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