Dikers - Las Noches Que Me Invente

Das Cover gibt schon ein Anzeichen, wie ich mich bei der Musik fühle: Gepflegte Langeweile auf dem Sofa.
Rein musikalisch und handwerklich liegt das durchaus im grünen Bereich was die drei Spanier abliefern. „Las Noches Que Me Invente“ bietet zwölf Portionen Punk Rock mit spanischen Texten und massig guter Laune. Der Gesang ist zu meinem Wohlgefallen etwas rauer und nicht ganz so glattgebügelt wie bei vergleichbaren Combos wie GREEN DAY oder BLINK 182. Ansonsten bedienen sich die DIKERS munter aus eben jener Pop-Punk-Schublade: Gemäßigtes Tempo ohne großartige Geschwindigkeitsüberschreitungen, mal balladesk („Rompecabezas“), eingängige Hooklines und nette Sing-a-long Refrains ohne Ecken und Kanten. Und genau die muss gerade der Punk meiner Meinung nach haben.
Klar, die Melodien sind nett, ebenso die Arrangements, aber nett ist in diesem Zusammenhang eher ein negatives Urteil. Der einzige Aspekt, der DIKERS von anderen Bands unterscheidet, ist der spanische Gesang. Der passt vom Sprachklang besser zur Musik als ich anfangs dachte. Exotenbonus gibt es deswegen trotzdem keinen. Über was die Jungs allerdings singen, habe ich keinen blassen Schimmer, da ich der Sprache nicht mächtig bin und die Homepage auch nicht weiterhilft.
Fazit: Eine nette Punk-Scheibe von der iberischen Halbinsel, ohne Ecken und Kanten, die niemandem weh tut. Und genau das ist ihr Problem. Und deswegen wird sie in der Veröffentlichungsflut untergehen.
Ich verzieh mich zurück aufs Sofa…