Digital Factor - Trialog

Review

Wie die Zeit doch vergeht: Seit 1993 mischen DIGITAL FACTOR nun schon munter in der Elektro-/EBM-Szene mit und eine Ende scheint nicht in Sicht. Dass dies anno 2011 nicht unbedingt selbstverständlich ist, liegt vor allem auch daran, dass mit Torsten Heise ein Gründungsmitglied die Band während der Arbeiten zu „Trialog“ aus zeitlichen Gründen verlassen hat. Nicht selten kann so etwas das Aus für eine Band bedeuten, nicht aber für DIGITAL FACTOR, die sich umgehend mit Leo von Leibnitz verstärkt haben, ebenfalls kein Unbekannter in der Szene.

Musikalisch haben die personellen Veränderungen keinerlei negativen Auswirkungen, DIGITAL FACTOR präsentieren sich auch nach knapp 20 Jahren frisch und ideenreich. Vom klassischen Old School-EBM hat man sich schon lange entfernt, ohne dabei diesen jedoch links liegen zu lassen. Immer wieder kommt dieser durch, wird jedoch von moderen Elementen überlagert („I Have To Hit You“, „Depression“). Songs wie „You’re Going Down“, „The Neighbour“ oder „Steam“ präsentieren sich überraschend leichtfüßig und mit melodischen Samples sowie interessanten Arrangements ausgestattet, wohingegen „This Is The Deal“ oder „Links Rechts Links“ eine eher härtere Gangart einschlagen.

Das Album als Ganzes hinterlässt jedoch einen überraschend angenehmen Eindruck in Sachen „ausgewogener Härte“ und findet stets eine Balance zwischen EBM-lastiger Power und unverbrauchter Eingängigkeit. Stellvertretend sei hier das abschließende „The Way You Lie“ genannt, das „Trialog“ äußerst stimmungsvoll beendet. So klingen DIGITAL FACTOR auch nach 20 Jahren so frisch wie damals und „Trialog“ ist trotz der äußeren Umstände alles andere als ein „Übergangsalbum“, sondern vielmehr der nächste Schritt in der Entwicklung der Band.

09.10.2011
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