Ursprünglich der Bostoner Hardcore Szene entsprungen, stehen Diecast nun im Jahre 2004 und sind unfreiwillig mal wieder ein Beweis dafür, dass die Band mit dem Sänger steht und fällt bzw. dass dieser ein maßgeblicher Faktor dafür ist, welche musikalische Richtung die Band einschlägt. Frühere Kracher („Under The Wicked“, „Day Of Reckoning“) waren lupenreiner Hardcore. Und nun bekommt die Band einen neuen Sänger – Paul Stoddard, der wesentlich variabler in seiner Stimme ist als der alte und damit Diecast insgesamt in eine metallischere Richtung drückt.
Doch eins ist klar: Die Musik bleibt unbarmherzig hart(corelastig). Herrliche Breakdowns, mal sägende, mal halsbrecherisch stampfende stakkato-artige Riffs (alles sehr charakteristisch für das Album) und gezielt eingesetzte Melodien wie im genialen Opener „Fire/Damage“ oder knallende Blastbeat-Attacken, wie im brutalen „Rise and Oppose“, die sowohl das angenehme Pochen im Brustbereich als auch das wilde Zappeln des Kopfes hervorrufen, der dem vorgegebenen Tempo kaum hinterherkommt, lassen ein gutes Stück Musikwerk entstehen, das zudem perfekt produziertes ist. Der Schlagzeuger Jason Costa ist mit seinem äußerst präzisen und wuchtigen Anheizen (besonders die Doublebass) ohnehin der heimliche Star auf „Tearing Down Your Blue Skies“.
Und wie macht sich der „Neue“? Ganz einfach: Bei seinen erbarmungslosen Shouts geht jeder in die Knie und denkt dabei manchmal auch noch ehrfürchtig an Phil Anselmo, den Sänger von PANTERA. Die effektiv eingesetzten und sich mit der puren Aggression gut abwechselnden Gesangsmelodien kommen da leider nicht ganz dran, haben aber maßgeblich die Variation des Sounds der Instrumentenfraktion bestimmt („These Days“, „Medieval“).
Kam einem das gesamte Material zunächst etwas ermüdend vor, so hat man nach mehreren Durchläufen von dieser Erschöpfung nichts mehr gemerkt. Ob sich die fünf Amerikaner im hart umkämpften Großraum „Metalcore“ jedoch durchsetzten können, bleibt abzuwarten.
Also zuerst mal..eine sehr gute Review.
Eigl.wollte ich nur nochmal bestätigen was du schon gesagt hast-nämlich das das präzise drumming besonderes herausticht.
Das ist(nach meiner Meinung)auch einer der wichtigsten Pluspunkte der CD denn hier wird technische Abwechslung geboten.Im Schlagzeug- einsatz von"Rebirth"fidnet sich u.a. ein sehr geiler Triolen-part.Ansonsten kann sich die Produktion generell sehen lassen.
Abschliessend entspricht es meiner meinung zu sagen das es sich bei dieser CD um eine Scheibe handelt die sich schon ihrem Weg aus dem leidigen Fahrwasser des Metalcores bahnt.
Dies geschiet durchs Drumming und vor allem durch den Gesang.Letzendlich ist Metalcore schliesslich abgebrühter und eine ziemlich pauschale Bezeichnung.
Ich würd schon sagen das Diecast zu den Vertretern der Sparte gehören die sich zum "guten" hin entwickeln(was nicht automatisch heissen soll das M-core schlecht ist)und sich
vom 08/15 Metalcore-Einheitsbrei durch innovative Ideen(auch wenn diese in diesem Fall zuerst nur im Drumbereich stark auffallen)abheben.
Also weniger Quotenparts…mehr Ideen! 😀
Es gibt ja schliesslich ein paar bands denen sowas gelingt(siehe Unearth od. God forbid)
Also so seh ich das;)
gruß,Abagroth