Die! - Stigmata
Review
Neue (oder auch schon etwas in die Jahre gekommene) Deutsche Härte zum Vierten: Nach elfjähriger Präsenz in der deutschen Industrial/Metal-Szene präsentieren die Bergisch-Gladbacher ihr nunmehr viertes Album, und bewegen sich immer noch in der Schnittmenge von bekannten Bands wie RAMMSTEIN, MEGAHERZ, STAHLHAMMER und OOMPH!.
Im Songwriting agiert die Band jedoch eigenständiger, als man es angesichts der erwähnten Größen vermuten könnte. Die Gitarren kommen schön brachial und harsch daher, und wenn man bei den typisch stampfenden Riffs vielleicht sofort an RAMMSTEIN denkt, dann liegt das einfach daran, dass diese Riffs ein prägendes Stilmerkmal sind – und mal abgesehen davon verzichten DIE! auch klugerweise darauf, ihre Songs übermäßig damit zu verkleistern. Nein, ab und zu darf es auch ruhiger zugehen. Der Brutalitätsfaktor pegelt sich also auf einem ebenmäßigen Level ein, „Stigmata“ ist einfach eine schönes, heftiges Werk geworden. Dazu tragen auch die Melodien bei, die sofort ins Ohr gehen, sowie die sehr eingängige Struktur der Songs. Verziert wird das ganze mal durch spontane Gitarrensoli sowie den Keyboards, mal melodiegebend, mal untermalend und dezent eingesetzt, sowie elektronische Klangspielereien. Dadurch erreichen die Songs teilweise epische Klangweite (wie z.B. in „Wie ein Schrei“). Weite erhalten sie aber auch durch die intelligenten und tiefgründigen Texte; zur Thematik des Albums (wie auch symbolisch durch das Cover ausgedrückt) gehört das vielfache Leid, welches Kinder über sich ergehen lassen müssen.
Mit „Out of the Dark“ zeigen DIE! zudem, dass sie auch als Coverband taugen, und bewegen sich mit ihrer gelungenen Interpretation sehr nah am Original des Falco-„Klassikers“.
Kurzum: Ein rundum gelungenes Album, Fans der Bundesliga-Bands in diesem Genre sollten ruhig mal ein Ohr riskieren, während DIE!-hard-Fans (welch‘ ein Wortspiel…) bedenkenlos zugreifen können.
Die! - Stigmata
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Industrial Metal |
Anzahl Songs | 13 |
Spieldauer | 55:45 |
Release | |
Label | Black Bards Entertainment |