Die Irrlichter - Rauhnächte
Review
Weder Schunkeleien noch Methörner, sondern gute Musik bieten die fünf irrlichternden Musikerinnen auf ihrem Winter- und Weihnachtsalbum. Darauf versammelt sind mehrheitlich traditionelle Stücke nebst einigen Eigenkompositionen, die sich gut ins Gesamtbild einfügen. Auf allzu bekannte Weisen wurde verzichtet, statt dessen werden uns Lieder wie das altrheinische „Lasset uns lauschen“, das britische „Black and grey“ oder das finnische „Valvotun yönn valssi“ nähergebracht. So vielfältig wie die Herkunft der Musikstücke sind die Texte, deren Sprachen von Mittelhochdeutsch über Lateinisch bis Französisch reichen, ebenso wie die Instrumentierung, die allerlei historische Zupf-, Streich- und Blasinstrumente vereint.
Mit den zumeist sanften und besinnlichen Stücke, die weitgehend ohne Perkussion auskommen, zeigen DIE IRRLICHTER mehr Tiefgang als mit der Tanzmusik auf ihren (an sich gelungenen) früheren Alben und verklickern damit den grobschlächtigeren Mittelalter-Bumm-Bumm-Bands, dass Niveau keine Hautcreme ist. Trotz der Bandbreite der Instrumente und ihrer Klangfarben bilden die „Rauhnächte“ ein Album aus einem Guss, das Freunde von Bands wie OMNIA, FAUN oder ESTAMPIE in deren ruhigeren Momenten ansprechen sollte. Am Gesang, der auf diesem Album eher sparsam eingeflochten wurde, gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Hervorzuheben ist ferner die Produktion dieses Albums, das teilweise in einer Kirche aufgenommen wurde, während man weitere Lieder im Studio mit der Klangvorstellung des Kirchenraumes eingespielt hat. Der sehr „räumliche“ Klang kommt den Stücken zugute, gravierende Unterschiede zwischen den Live- und Studioaufnahmen sind nicht auszumachen. Eine empfehlenswerte CD für die magische Zeit zwischen den Jahren!
Die Irrlichter - Rauhnächte
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic Metal / Mittelalter |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 47:53 |
Release | 2010-12-11 |
Label | Totentanz / VK Histomedia |