Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass DIE HEART ihren EP-Einstand gaben. „All For One“ legte den Grundstein, auf dem das jetzige Debütalbum „Stay Heart“ aufbaut. Straighter, aber melodischer Hardcore, der auch Punk- und Metalcore-Einflüssen nicht abgeneigt ist. Neu ist das natürlich bei weitem nicht, aber diesen Anspruch stellen die Hamburger auch nicht an sich selbst.
DIE HEART: Ehrlich und leidenschaftlich
Das pustet schon mal einen erfrischenden Wind Ehrlichkeit durch die Musikwelt, in der sich sonst Superlativ an Superlativ reiht. Erfreulich ist auch das Ergebnis auf „Stay Heart“. Vormachen muss sich bei dieser vor allem von Emotionen getriebenen Scheibe allerdings niemand etwas: Was drauf steht, steckt auch drinnen. Von aggressiv getriebenen Parts über melodisch-nachdenkliche Zwischenspiele bis hin zu einer seichten Note Verspieltheit an den Instrumenten ist alles dabei, was die Genregrenzen bieten. Frontmann Niels schreit sich zudem in ebenfalls genretypischer Manier die Stimmbänder heiser.
„Stay Heart“ lebt von seinen Emotionen
Und so kommt es, wie es quasi kommen muss. Das Debütalbum überzeugt vor allem durch die transportiere und vertonte Gefühlswelt der vier Musiker. Während sich Songstrukturen und Umsetzung an bewährten Rezepten orientieren, gewinnt „Stay Heart“ vor allem durch die Wut, die zeitweise wie in „Between The Days“ oder „Jolie“ eher von Verzweiflung getrieben wird. Im überwiegenden Teil rotzen DIE HEART ihren Frust allerdings direkt ins Gesicht und nutzen die Melodien eher als nette Beilage zum aggressionsgetriebenen Hauptgang.
Das sorgt vielleicht nicht für größtmögliche Begeisterung, bietet aber einen ordentlichen Unterhaltungswert. Gerade dann, wenn DIE HEART wie in „Stronger Than Ever“ den Spannungsbogen auch mal gehörig spannen, lässt sich auch eine gewisse Tiefe im Material erkennen. Die Qualität der Songs auf „Stay Heart“ dürfte aber überwiegend in engen Clubs erkennbar werden, für eine Dauerrotation fehlt dem Debüt schlussendlich das Langzeitmoment – kurzweilig, direkt und schweißtreibend – eben prädestiniert für die Bühne.
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