DIE GEFAHR, so kann nur eine Deutschpunkkapelle heißen. Die Punkheroen, die früher SCHLUSSPUNKT hießen und sich nun unter einem neuen Banner reformiert haben, bestehen aus ehemaligen Mitgliedern von SCHLUSSPUNKT, DAILY TERROR und RAFFZAHN – das erst mal zu den Hardfacts. DIE GEFAHR spielen auf ihrem aktuellen Album „Schwarzweiss“ Punkrock im Stil der 90er Jahre (R.I.P.) und erinnern allzu häufig an DIE TOTEN HOSEN. Besonders die Gesangsstimme könnte auch von Campino persönlich stammen – guttural aber mit der Tendenz zum klaren Gesang. Auch die Produktionsstandards der 90er wurden anscheinend adaptiert, denn die Gitarren hören sich recht harsch und dreckig an, das Schlagzeug ist recht dumpf und blechern – aber im Punk ist es eh nichts besonderes. Auf den insgesamt 17 Songs geben sich die Jungs hauptsächlich sozialkritisch (z.B. Unfreundlichehaessliche), aber auch der Spaß bleibt nicht außen vor, wie der Rausschmeißer „7und40 11“, ein Saufsong, unter Beweis stellt. Insgesamt ist die Platte nicht so stumpf wie der Genredurchschnitt, jedoch auch keine Revolution im Punkbereich! Durch das Bonus-Video (in Farbe) und das recht verstörend gestaltete, doch gelungene Booklet, wird die Platte einen Schuss interessanter, aber kein Pflichtkauf. Alle Punker, die den alten Zeiten nachtrauern und DIE TOTEN HOSEN vergöttern, dürften jedoch ein Ohr riskieren.

Anspieltipp: Unfreundlichehaessliche