Die Dorks - Geschäftsmodell Hass

Review

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DIE DORKS ließen sich trotz elektrischer Gitarren und metallischen Riffs noch nie einem Genre eindeutig zuordnen, was natürlich nicht neu ist und sich auf dem aktuellen Longplayer „Geschäftsmodell Hass“ fortsetzt.  Neuerdings ruft die Band ihre Fans sogar dazu auf, Themenvorschläge für neue Lyrics zu liefern, Berührungsängste sind also Fehlanzeige bei dem Trio aus dem Oberland.

DIE DORKS grooven sich in Rage

Ein Statement setzt Frontfrau Liza Dork alleine mit ihrer überragenden Stimme, die sich über die manchmal einfach gestrickte Lyrik erhebt und gleichzeitig den aktuellen Radio-Playlists mit all den gleichklingenden Hupfdohlen einen ordentlichen Tritt in den Hintern verpasst. Gleichzeitig werden die 11 Songs auf „Geschäftsmodell Hass“ von groovigen Riffs angetrieben, die – man höre und staune – von den New Yorkern PRONG inspiriert sein könnten. Auch interessante Arrangements verteilen sich auf der Platte, wobei ein Song wie die Akustiknummer „Wer Nimmt Mir Die Angst“ eine nette Abwechslung bietet und die Punkwurzeln des Trios vielleicht am deutlichsten durschimmern lässt.

„Geschäftsmodell Hass“ passt erschreckend gut in die Zeit

Der Titeltrack rifft sich bis zum Refrain tanzbar in sein Element, bevor Liza die Worte „Geschäftsmodell Hass“ mit Reibeisenstimme ausspeit und dich sofort dazu bringt zustimmend zu nicken oder den Mittelfinger in Richtung der doofen Nachbarn oder nervenden Arbeitskollegen zu richten. So weit, so gut. Kommen wir zu den nicht so glanzvollen Punkten auf „Geschäftsmodell Hass“. Leider ist das Mastering recht merkwürdig ausgefallen, weil neben der Stimme, das Schlagzeug wie ein dröhnendes Monster über dem Gesamtmix schwebt. Dadurch verlieren die Bässe oft ihre Wirkung, während die Rhythmusgitarren sich schüchtern im Stereomix verstecken. Und natürlich werden Zyniker sich darüber beklagen, dass Liza Dork die Helene Fischer des Punkrock ist. Dabei bieten DIE DORKS gar keinen Punk und stattdessen viel mehr thrashiges Liedgut, als Drei-Töne-Power-Chord-Geschrubbe. Wer das nicht glaubt, darf sich beim Hören vom Album-Höhepunkt „Wir Sind Nicht Das Volk“ eines anderen belehren lassen.

Wenn DIE DORKS ihren Biss beibehalten und auf die trotzdem ausladenden Melodien im Gesang nicht verzichten, werden sie auch künftig praktisch alle mit Heavy-Metal und Punk sympathisierenden ansprechen. Gleichzeitig darf es künftig aber weniger verzerrten Bass und einen ausgewogeneren Mix geben, damit das Hören der sehr guten Songs nicht nur auf dem Kopfhörer ein Genuss bleibt.

15.01.2024

Left Hand Path

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