Die Dödelsäcke - HerrenGedeck

Review

Was unterscheidet eine normale Punkscheibe von einer Außergewöhnlichen? Natürlich! Der Dudelsack, was denn sonst! Das zweite Werk der Schottenpunker aus Mühlheim hat einen ganz besonders bitteren Beigeschmack, denn diese Scheibe ist dem Dudelsackspieler der Band, Mac Nico, gewidmet, der kurz vor Veröffentlichung der Albums verstarb.
DIE DÖDELSÄCKE um Frontmann Mac Andel spielen den wohl ungewöhnlichsten Punk aller Zeiten, denn mit Dudelsack und Flöte im Gepäck, könnte man denken, es handle sich um Mittelalter-Mucke, was aber nach dem ersten Song gleich wiederlegt wird und es lässt keinen Zweifel aufkommen, dass es sich hier um eine Punkplatte handelt. Denn „HerrenGedeck“ prescht von Anfang an ordentlich voran und überzeugt vor allem mit guten Gitarrenriffs und auch das Flöten- sowie Dudelsackspiel haben die Jungs einfach drauf. Weniger gut gefällt der Gesang, der deutlich in den Hintergrund rückt und dadurch im Vergleich zur Musik viel zu leise und so auch nur schwer verständlich ist.
Die, für Punk, wirklich untypischen Instrumente lassen die Platte doch sehr fröhlich erscheinen und verbreiten gute Laune weit und breit, obwohl die Texte stellenweise sehr sozialkritisch sind. So bekommen unter anderem der amerikanische Präsident, die CDU und auch unsere aktuelle Bundeskanzlerin ihr Fett weg und es wird ziemlich schnell deutlich, welche politische Meinung die Band verfolgt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das gleichmäßige Tempo der Scheibe. So befindet sich nahezu jeder der 15 Songs im punktypischen leicht angehobenen Midtempo und lässt dadurch ein wenig die Variation vermissen. Einzig der Track „Mixed Pickels“ tanzt aus der Reihe, denn hier lässt Dudelsackspieler Mac Nico seinem Können freien Lauf und zockt ein feines Solo herunter.
Die Produktion und somit auch die Qualität der Platte weiß ebenfalls zu überzeugen und so ergibt sich eine überzeugende Leistung des Sextetts.
Fazit: Etwas mehr Abwechslung und ein klarerer, verständlicherer Gesang wären wünschenswert, nichtsdestotrotz ein eher gutes und vor allem außergewöhnliches Album. Reinhören lohnt sich!

26.10.2006

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