Die Chefs - 20 Jahre - 20 Hits

Review

DIE CHEFS feiern zwanzigsten Geburtstag und ich bekomme es nicht mit? Was ist denn da schief gelaufen? Die Antwort ist relativ einfach, nichts. In den zwanzig Jahren ihres Bestehens hat die Band es gerade einmal auf drei Longplayer gebracht, was der Grund sein dürfte, warum ich DIE CHEFS nicht auf dem Schirm hatte.

Mit “20 Jahre – 20 Hits” schenkt sich die Band und ihren Fans zum Jubiläum nun eine Doppel-CD, die sowohl neues, als auch älteres Material enthält. Musikalisch liegen DIE CHEFS irgendwo zwischen hartem Rock, Hard Rock, Teenie-Punk oder Bierzelt-Schlager mit verzerrten Gitarren (“Einsamkeit”). Als vergleichbare Bands fallen mir da die STRASSENJUNGS, TERRORGRUPPE (“Hey du”) oder PROLLHEAD ein. Das Ganze bekommt hier und da noch eine kleine Portion Hard Rock der Marke AC/DC oder ROSE TATTOO verabreicht und fertig ist der gefällige Rockmix. Handwerklich ist das gut gemacht und live funktioniert die Mischung wahrscheinlich auch. Oder in der Kneipe nachts um drei (“Chèrie”). Mir persönlich fehlt aber, zumindest auf diesem Doppeldecker – das gewisse Etwas. Songs wie der neue Track “Der Chef” rocken zwar ganz ordentlich, sind aber nicht zwingend genug, um den Hörer vollends für sich zu vereinnahmen. Die Texte streifen in ihren besten Momenten DIE ÄRZTE-Regionen, gehen zwischendurch aber auch mal übel in die Hose (“Ich bin doch nur ein Mann”, “Fussballstadion”). Ich weiß, dass DIE CHEFS sich selbst gerne mit einem Augenzwinkern sehen, aber es ist eben nicht so einfach gute, klischeefreie deutsche Texte zu verfassen. Das aber nur am Rand.

Das Hauptproblem von “20 Jahre – 20 Hits” ist, dass die Stücke größtenteils recht nett anzuhören sind, mehr aber auch nicht. Die Stücke rauschen an einem vorbei, ohne nennenswert hängen zu bleiben. Das Ganze klingt zu beliebig und austauschbar. Vielleicht tue ich der Band damit unrecht, aber vom Hocker hat mich bis auf ein paar Ausnahmen wie “Hey du” relativ wenig auf dem Album. Freunde deutscher Rockmusik können gerne ein Ohr riskieren, ich persönlich werde vermutlich aber auch die nächsten zwanzig Jahre ohne DIE CHEFS verbringen.

07.01.2014
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