Diamonds Hadder - Beyond The Breakers

Review

2023 veröffentlichte John Evermore aus Los Angeles sieben Stücke seines Projekt DIAMONDS HADDER auf seiner Webseite. Ein Jahr später gibt es einen Label Deal. No Remorse Records haben zugeschlagen und das Ergebnis nennt sich „Beyond The Breakers“. Evermore wollte mit den Aufnahmen seine musikalischen Einflüsse huldigen. Die gehen von RAINBOW über DIO, SAVATAGE, FATES WARNING bis zu QUEENSRŸCHE. Die sieben Lieder verbreiteten sich vergangenes Jahr unter den entsprechenden Undergroundfreaks, sodass DIAMONDS HADDER vor dem Release der Hardware bereits einen Namen hat.

DIAMONDS HADDER und John Evermore liefern mehr als ein Debüt

Im Prinzip weiß der informierte Fan bereits vor dem Release, was es auf die Ohren gibt. Streng genommen sind nur sechs Tracks auf dem Album zu finden. Das knapp einminütige „200 North“ ist ein Interlude. Trotzdem hat die Scheibe eine Laufzeit von 55 Minuten. Der knapp achtminütige Auftakt „Ballad Of The Dead Rabbit“ erinnert an die bekannten US-Metal-Größen, die mit einem progressiven Einfluss Ende der 80er Jahre die Hitparaden stürmten.

Mit Klaviertönen und „Rivers End“ geht es weiter. Insgesamt bleibt Evermore zwischen balladesk und Midtempo inklusive durchgängiger Klavierbegleitung in der ersten Hälfte. Die Explosion erfolgt im zweiten Teil, wo es mit Tempo gradlinig vorwärts geht. Das bei einer derartigen Kombination SAVATAGE durch die Räumlichkeiten wabern, versteht sich von selbst.

Klassischer US-Metal („Long Is The Road“), Spoken Words als Intro und ein komplexer, aber trotzdem eingängiger Track („City Of Fire“), der an QUEENSRŸCHE oder FATES WARNING erinnert, folgen. Zum Ende der Scheibe gibt es zwei Nummern, wo die Laufzeit an sich schon ein Ausrufzeichen hinterlässt. War bei „Rivers End“ der symphonische Ansatz von SAVATAGE als Einfluss zu verzeichnen, setzt Evermore bei „Master Of Illusion“ eher auf die metallische Seite der Band aus Tampa. Komplex, aber stringent mit einem klaren roten Faden, liefert „Master Of Illusion“ circa elf spannende Minuten.

Der Schlusspunkt nennt sich „Evermore“, womit sich John Evermore selbst sein Denkmal setzt. Wer beim einsetzenden Riffing an „Holy Diver“ denkt, dürfte nicht verkehrt unterwegs sein. Nur die Vocals des großen kleinen Meisters hat Evermore nicht. Trotzdem liefert er eine gelungene Hommage an eine unvergessene Stimme der Rock- und Metalszene.

„Beyond The Breakers“ pflügt einmal durch den US-Metal und huldigt RONNIE JAMES DIO

DIAMONDS HADDER und „Beyond The Breakers“ ist etwas für US-Metal-Fans, die aber auch den progressiven Einschlag von zum Beispiel FATES WARNING, QUEENSRŸCHE oder SAVATAGE etwas abgewinnen können. Die 55 Minuten Musik holen die 80er und 90er zurück und stecken die damaligen Töne in ein passendes Gewand. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann dass Evermore unverblümt abkupfert. Das ist aber gewollt und das Ziel von „Beyond The Breakers“.

15.11.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37293 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

11 Kommentare zu Diamonds Hadder - Beyond The Breakers

  1. Werner sagt:

    Morjen Jürgen,

    danke dir für den Tipp – sagte mir gar nichts – herrlich retro gemacht – auch vom Sound – sehr authentisch und nicht künstlich aufgeblasen – und die Musik macht mir auch Spaß – ist halt mein Beuteschema.

    Würde es genauso bewerten wie du, mehr als 8 kann man eigentlich objektiv gesehen nicht geben – da es so was halt schon zu oft gab, ändert aber nix dran, daß die Jungens das klasse gemacht haben.

    schönes Wochenende mein Lieber

    8/10
  2. Salems Witch sagt:

    Habe es mir gerade bei YouTube angehört. Es ist sicherlich nicht schlecht gemacht und spielerisch ist auch alles ok. Nur gibt’s einen sehr großen Nachteil. Die Songs sind zu lang. Außer das unnötige Zwischenspiel ist kein Song unter 6 Minuten. Gerade Evermore empfinde ich als zu lange mit über 14 Minuten. Da hat sich bei mir zwischendurch etwas langweile breit gemacht. Gesanglich gibt es außerdem auch Luft nach oben. Lieber die Originale aus den 80. Deshalb nur 6 Punkte

    6/10
  3. bockrock sagt:

    Ich frage mich langsam, ob eine rückwärtsgewandte musikalische Entwicklung der Schlüssel für einen gewissen Erfolg ist.
    Es scheint, dass die Metalgemeinde ein Spiegelbild der alternden Gesellschaft geworden ist, wenn solche Produktionen für einen anscheinend vorhandenen Markt vervielfältigt werden.
    Das Motto „Früher war alles besser“ in ein musikalisches Bildnis gezwängt. Ist ja auch irgendwie Kunst – Zeitzeugnis (eben nur 40 Jahre später)
    Verstehe ja, wenn man seinen Helden huldigen möchte. Ich kann mir kaum vorstellen, wieviel Energie die Nachbildung des „Ur“US-Sounds von vor 40 Jahren gekostet hat.
    Musikalisch ist das schon in Ordnung, aber mein Anspruch an Sound ist heutzutage ein anderer. Ronnie würde doch auch nicht eine neue Scheibe mit dem Sound aus den 80ern aufnehmen oder etwa doch?
    Meine damaligen Helden von Adramelch über Grimson Glory über Helstar über Halloween (US) über Jag Panzer über Metal Church über Savatage über Wintersbane bis Zed Yago. Alle diese Bands hatten Ihren Sound und hätten heute einen aktuellen gewählt! Die wären froh gewesen, wenn die Ihren damaligen Produktionen den heutigen Druck hätten erzeugen können. Wenigstens haben die so damals noch spielen gelernt! 🙂
    Ok, ich rede mich in Rage und diese Band trifft es jetzt leider. Allgemein gilt das für zahlreiche neue Bands und ja man muss das Rad nicht neu erfinden, aber so dermaßen rückwarts gewandt muss es doch auch nicht sein.

    6/10
  4. Salems Witch sagt:

    Mit Rückwärts gewandt habe ich keine Probleme. Auch nicht mit einem Sound wie aus den 80. Aber nicht so dreist geklaut wie auf dem Album. Bei Evermore wurde 1:1 von Savatage geklaut. Sowas geht garnicht

  5. Werner sagt:

    Du ,

    was mich seit Jahrzehnten wundert – bei all der Abkupferei kreuz und quer am Markt, daß da von den Musikern wohl keiner ein Problem mit hat, wenn Ideen „entlehnt“ werden und die sich nicht alle verklagen ohne Ende.

    Zeigt mir aber auch, daß es den meisten Musikern um die Mucke geht und das Herz. Iron Maiden und viele andere berühmte, die eine „Richtung“ öffneten – wären sonst nur noch vor Gericht, da tausendfach kopiert.

    Diamonds Hadder gefällt mir trotzdem gut. Wie in meiner Bewertung dieser Tage geschrieben, würde ich vom Geschmack mehr wie eine 8 vergeben, wenns das nicht schon zigmal geben würde.

    🙂

  6. Salems Witch sagt:

    Bands wie Iron Maiden,Black Sabbath,Judas Priest als Vorbild zuhaben ist auch völlig in Ordnung solange daraus die Bands eigene Songs machen und nicht ganz Melodien und Riffs klauen. Ich war am.9.11 in Berlin auf dem Traitor, Darkness,Tankard und Sodom Konzert. Traitor haben bei einem Song ganz klar bei Slayer geklaut. Sowas muss nicht sein

  7. Nether sagt:

    @bockrock

    Natürlich ist sie ein Spiegelbild der alternden Gesellschaft geworden.
    Ich kann mich mit meinen 51 jedenfalls in den letzten Jahren nicht daran erinnern, dass auf Konzerten „die Jungen“ in der Mehrzahl waren.
    Ausnahmen sind da stilistisch gemischte Festivals, die auch die Core-Schiene bedienen.

    Was die Produktionen angeht bin ich zwiegespalten.
    Manche Platten aus den 80ern kann ich nur noch schwer hören, neue totkompremierte aber auch nicht.
    Was bleibt ist, nach Ohr auswählen und im schlechten Fall auf das Liveerlebnis hoffen.
    Aktuelles Beispiel bei mit ist das Debut von The Omega Swarm. Ich hoffe bei denen auf die baldigen Bühnenauftritte.

    Der Metal hat sich schon immer in Trendwellen bewegt.
    Der jeweilige Trend ist dann irgendwann übersättigt und nur die besten Bands bleiben auf Dauer erhalten.
    Momentan zieht es viele zum Sound der 80er. Was Night Demon vor 10 Jahren begannen, läuft sich meine Meinung nach schon wieder tot. Zumal die wenigsten von diesen Bands die tatsächliche Duchschlagskraft von Iron Maiden 1985 erreichen. Noch nicht mal sie selbst.

    Und ja, Ronnie würde vermutlich heute einen der Zeit angepassten Sound produzieren.
    Da fällt mir aber grade auf 2010 – 70er, 2020 – 80er. 2030 – 90er(?).
    Können wir die bitte überspringen? 😁

  8. Werner sagt:

    Tolle Gedanken und Thematik!

    Danke dafür ihr Lieben!

    Für mich waren im Metalbereich die 90er Jahre die schlimmste Hungerdekade –
    sowohl von Mucke als auch vom Sound.

    Ich hatte da Alben- da blieb die Anzeige vom Dat Rekorder bei 0 db hängen, kein Witz.

    Ich selber schaue mir records gerne im Digichech von RME an, ist oftmals sehr interessant und viele Sachen sind heute wirklich saugut gemacht bis an die Grenze des Möglichen.

    Ich selber kann mit vielen Sachen mit dem Sound der 80er heute nichts mehr anfangen, andere hingegen zünden immer noch wie am ersten Tag.

    Im Alter stellte ich mir meine Stereoanlagen so zusammen, da ich möglichst viel Material laut und streßfrei und dauerhaft hören kann. Bin da nicht um Hornlautsprecher und P.A. Hard Edge Sicken drumrumgekommen:)

    Gibt eigentlich recht wenige records, wo mir der Sound den Spaß versaut, die sind dann in der Regel im Digicheck vom Mastering her völlig übersteuert und clippen wie blöde – oder es sind 80er Jahre Sachen mit sehr viel Hall drauf – den Effekt fand ich früher super und hab damals selber Hall auf die Klampfe und den Gesang gegeben:)

    heute entnervt mich das und klingt für mich nach Badezimmer.

    Bei eigenen Kompostionen hab ich immer versucht nix zu klauen, wobei mir das einmal aus Versehen passiert ist
    muß um 1982 oder so gewesen sein – da fiel mir ein geiles Riff ein, was ich meiner Band stolz im Proberaum vorspielte –
    da watschte mir mein Sänger eine – und meinte – „Du Blödmann – das ist Breakin the Law von Judas priest!“
    Bis zu dem Tag hatte ich von der Band noch nie was gehört und kaufte mir am selben Nachmittag noch das aktuelle Album : Screaming vor Vengeance bei der Rheinelektra – so kam ich zu Judas Priest:)))))

    In den letzten Jahren hörte ich öfter Melodien von Bands, die ich oder mein Sänger früher mal fast genauso komponiert haben, das Material aber nie veröffentlichten – also können die das nie geklaut haben, da hatten einfach Leute denselben Einfall – halt mit anderem Text aber identischer Melodie.

    Aber ich finde es heute schon beachtlich, daß es unzählige Bands gibt, die wie Iron Maiden, Judas Priest, Ramstein usw. klingen- bis hin in die Soundings – und das niemanden stört von den Musikern.

    Na ja, für mich als Fan ganz gut, wenn meine Lieblingsband gerade mal wieder jahrelang nix rausbringt, und das Plagiat schon erhältlich ist:)

    Xandria klangen mal ne Zeit 1:1 wie Nightwish – heute wie Within Temptation – beides Bands, die ich liebe – also lieb ich auch Xandria:)

    Nur mal als Beispiel.

    Alles Liebe euch meine Brothers and sisters in Metal!

  9. Salems Witch sagt:

    Werner wie hieß deine Band und habt ihr etwas veröffentlicht?

  10. Werner sagt:

    Hallo Salem,

    och das waren so viele Projekte – in den frühen 80ern – mit veröffentlichen war da erstmal nix –
    angefangen vom Penta Orchester damals auf der Schule unter Dr. Vogel –
    später dann Bandprojekte wie Darkstar oder „die faulen Pfälzer“ –
    erstmals was rausgebracht wohl Mitte der 80er – Erotica: Creatures of steel –
    wurde aber nur lokal im Wormser Raum in den Plattenläden auf Kasette verramscht.

    Ab den frühen 90ern hatte ich dann neben dem Job mit dem Sänger, von dem ich von Kind auf an alles machte –
    ein übergreifendes Musikprojekt, daß wir jedes Wochenende durchgezogen haben – um die Musik zu machen, die man nicht kaufen kann und wie wir die hören wollen, da wir beide voll im Job standen – er als Chef von der Deko von ner riesigen Möbelkette und ich als Mensch auf diversen Banken im Großkreditgeschäft – wollten wir da auch gar nix rausbringen – sondern für uns sein – spielten in der Regel alle Instrumente selbst,

    Später dann auch mit Gastmusikern, wie dem S. Zitzer, der sogar den Musikpreis als bester Gitarrist abräumte und wohl aus Rußland oder so war.

    Weiterhin halt ich eine Band zu managen, die einfach megakrass gut war und denen Konzerte zu organisieren –
    die waren in den 80ern auf Maiden Niveau – das fraß auch noch Zeit weg und dann half ich noch als Roadie und Beschaller bei ner erfolgreichen Jazz und Pop Band damals – der Swing Generation……

    Erst viel später – das war wohl 2007 – als ich hier im Hause mit Mat Sinner recordete, ließ unser Sänger ne CD von machen-
    Sinner könnte dir ein Begriff sein – von Sinner, Primal Fear, Voodoo s Circle , Rock meets classic.

    Machten wir für uns und die Bekannten – ich woilte immer so gerne die Schöpfungsgeschichte der Bibel als abwehlsungsreiches Rock Epos umsetzen – und das taten wir 2007.

    Ich hör das Ding heute noch saugerne und recht oft – und wir ließen da ein sehr aufwendiges Booklet zu machen von der Kat Piolka, die eigentlich für die Großen arbeitete.

    Du mußt wissen, ich gehöre zu den „Hifi Spinnern“ und mag viel mehr Dynamik, als man zu kaufen kriegt, dementsprechend ist das recht heftig, ich meine der DR lag um 20:)

    Und das im Mastering – beim Mix war das ein Vielfaches.

    Damit haben einige Kumpels dann ihre Boxen zerschossen – also gab ich das an Achim Köhler zum mastern – der damals auch nur für größere Acts arbeitete, aber Mat Sinner machte mir das möglich, wofür ich heute noch dankbar bin.

    Ich habs mal in die Suchmaschine gepackt – das Cover außen sah so aus:
    https://secondmusic.co.at/shop/cd-barra-baezz-genesis-pt-1/

    Kann dir gerne auch ne CD schicken (natürlich umsonst) – hab noch einige – und da stand nie finanzielles Interesse dahinter.
    Beruflich Musik machen kam für mich nie in Frage wegen gesundheitlichen Problemen, dito bei meinem Sänger.

    Das letzte Mal selber auf einer Bühne stand ich Mitte der 80er:)

    Da gaben wir schon einige Konzertchen im Wormser Umkreis.

    Für mich war das Spielen immer die Möglichkeit den ganzen Frust von der Welt und der Arbeit kanalisieren zu können.

    Anfangs der 90er gabs vom Stephen King so ein geiles Kurzgeschichtenbuch „Nightmares & Dreamscapes“ – das fand ich so geil, daß ich mir 3 Wochen Urlaub nahm und mich in meinem Heimstudio – damals noch voll analog – wegsperrte und das vertonte und bis auf den Gesang und Keys Effekte alles selber einspielte.

    Wenn ich abends aus der Bank heimkam – machte ich gerne die Whiskeyflasche auf, schnallte die Flying V um –
    unnd schredderte was das Zeug hielt und recordete- bis ich zufrieden grunzend ins Bett fiel oder die Frau mit der Bratpfanne drohte.

    Gitarre ist einfach ein endgeiles Instrument – wer so was erfunden hat, der gehört heute noch dafür posthum ausgezeichnet – war für mich eine der wichtigsten paar Erfindungen überhaupt in der Menschheitsgeschichte.

    Ich war schon geil auf Gitarre, da konnte ich noch keine halten – und hörte noch „Ricky King“ :)))))

  11. Salems Witch sagt:

    Deine Bands kenne ich natürlich nicht. In den Link hör ich mal rein. Mat Sinner kenne ich natürlich. Habe ein paar Sinner Lps und die ersten 3 Primal Fear Alben. Alles gute Musik. Sinner habe ich selbst Live gesehen als Vorband von Savatage. Haben damals selbst mit Mat und Alex an der Bar gequatscht. Beide sehr nett