Diabulus In Musica - Argia

Review

Obwohl sie ihr Debüt „Secrets“ von 2010 über den Genreriesen Metal Blade herausbrachten und nun mit „Argia“ bereits das zweite Album über die auch nicht ganz kleinen Napalm Records veröffentlichen (nach „The Wanderer“ von 2012), hat es für die Spanier DIABULUS IN MUSICA immer noch nicht für den ganz großen kommerziellen Wurf gereicht, steht man doch vergleichbar großen Genre- und Labelkollegen wie zum Beispiel XANDRIA was Likes/Follower/Hörer/Klicks auf diversen Social Networks angeht um einiges nach. Und vielleicht ist diese Parallele ein wenig weit hergeholt, aber dieses Verhältnis könnte man auch in der Musik auf „Argia“ sehen, denn obwohl das meiste darauf richtig, richtig gut anzuhören ist, fehlt es eben doch noch am Feinschliff, um zu einem ganz großen Ding zu werden.

Denn eigentlich fehlt auf „Argia“ nicht viel: episch angelegte, mit vielen symphonischen Elementen ausgestattete Kompositionen, viel Bombast, vor allem in den choralen und den orchestralen Parts, ein gewisses Maß an Härte und der gelungene Gesang von Frontdame Zuberoa Arnárez (der einzige Kritikpunkt an dieser Stelle wäre, dass ihre Stimme in der normalen Stimmlage ein wenig unspektakulär klingt). Vergleiche zu den großen Namen des Genres drängen sich quasi auf, und ja, Fans von Bands wie EPICA, XANDRIA oder AFTER FOREVER sollten DIABULUS IN MUSICAs Drittwerk auf jeden Fall eine Chance geben. Zumal sich zu diesen „klassischen“ Symphonic-Metal-Elementen noch ein paar waschechte Überraschungen gesellen, so zum Beispiel ein an russische Folklore erinnernder Männerchor (in „Furia De Libertad“) oder ein folkiger Keyboardpart, der auch von MOONSORROWs „Kivenkantaja“ stammen könnte (am Anfang von „Maitagarri“).

Trotzdem fehlt eben das berühmte gewisse Etwas – die Songs sind ordentlich, die Melodien eingängig, die Arrangements komplex, die Strukturen vielfältig … aber sie sind, zumindest über das ganze Album betrachtet, nicht so bombastisch-umwerfend, nicht so ohrwurmtauglich und auch nicht so dramatisch wie die oben genannten Größen des Symphonic/Power/Gothic Metal. Sicherlich gibt es dennoch einige gute Songs wie die beiden genannten, wie den Opener „From The Embers“ oder das ungewöhnlich harte und schnelle „Mechanical Ethos“ – aber dann wiederum auch Songs wie das relativ lahme „Eternal Breeze“. DIABULUS IN MUSICA – die Band, die es nun dreimal fast geschafft hätte, ein überdurchschnittlich gutes Album zu veröffentlichen, die aber mit „Argia“ einmal mehr ein Album veröffentlichen, bei dem sich am Ende doch ein bisschen Unzufriedenheit neben dem positiven Gesamteindruck bemerkbar macht.

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01.05.2014

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