Diabolical - Neogenesis

Review

Galerie mit 13 Bildern: Diabolical - Samael Passage 22 Tour in München

Wenn man mit der einen Band eher geradlinig, oldschool und mit viel Groove zur Sache geht, müsste sich die andere Combo doch exakt in diesen Punkten abgrenzen. Tut sie. Hört man sich allein die ersten zwei Minuten von „Reincarnation Of The Damned“ an, wird man deutliche Bezüge zu den heutigen BEHEMOTH erkennen. Hier und da erinnert man sich auch an HYPOCRISY, aber nirgends ist musikalisch Verwandtes zu DEMONICAL hörbar. Mit DIABOLICAL, seiner anderen Death-Metal-Band, macht Sverker „Widda“ Widgren … nun ja, auch Death Metal. Der klingt trotz Namensähnlichkeit allerdings moderner, progressiver, symphonischer, experimentierfreudiger als bei DEMONICAL und rutscht vereinzelt ins Black-Genre ab.

NEOGENESIS entpuppt sich als ein Album, das man durchaus gut hören kann – es macht Spaß, solange es läuft. Das spielt sich jedoch bestenfalls auf einer Skala von „ah, oh ja, nett“ bis „hey, klingt doch eigentlich echt gut“ ab. So ganz befriedigend ist das nicht. Warum? Weil der Mehrwert ausbleibt, die Nachhaltigkeit. Ich höre solide Musik, sehe aber keinen Grund, NEOGENESIS noch mal aufzulegen. Und vermutlich würde ich es, wenn es mal zufällig irgendwo läuft, auch nicht begeistert wiedererkennen.

Die Produktion ist technisch beurteilt sicherlich gut, in seiner Gesamtheit ist der Sound dann aber doch recht steril. Wobei das die allgemein modernere Ausrichtung selbstredend passend ergänzt. Man achte nur mal aufs tiefgestimmte Stakkato-Riffing in „Fields Of Nihil“, da kommen „Core“-Gedanken auf. Ich bin nur froh, keinen Breakdown – wie auf vorangegangenem Output – gehört zu haben. Die Stärke, und da sind wir wieder bei BEHEMOTH (je mehr Hörzeit ich in die aktuelle DIABOLICAL-Platte investiere, desto klarer wird ihre Rolle als Klangpaten), liegt in der stimmigen Vermengung von brutalen Vocals, schnellen Extrem-Metal-Attacken, düsteren Passagen im Slow- und Midtempo-Bereich, Prog-Umstrukturierungen („Ex“ ist sogar ein gänzlich fern vom Metal laufendes Instrumentalzwischenstück mit Klavierfokus) und reichlich Bombast – Chöre, Frauengesang, Orchester und Samples inklusive. „Wolves‘ Choir“ soll als Anspieltipp hervorgehoben werden, gleichfalls aber deutlich machen, dass die Highlights, wie hier zum Teil vorhanden, nicht albumdeckend vorkommen und Herausragendes gänzlich fehlt.

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10.12.2013

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