Diablo - Eternium

Review

Es müsste schon mit dem Teufel, sorry…, mit dem Diablo zugehen, wenn diese Platte nicht ihre Abnehmer findet. In seinem Heimatland Finnland ist dieses Quartett bereits eine ziemlich große Nummer, was diverse hohe Chartplatzierungen eindrucksvoll belegen. Im Rest Europas lässt es sich um DIABLO zwar noch etwas ruhiger an, aber bis hier die große Initialzündung kommt, dürfte es nur noch eine begrenzte Frage der Zeit sein.
Ihr Drittwerk „Eternium“ hat nämlich durchaus das Potential, diesen Durchbruch herbeizuführen, denn spontan fällt mir hierzu nur ein Wort ein: Hammer! Ein richtiger Hammer wird hier auf einen losgelassen. Und dabei wird keinesfalls STRATOVARIUS- und SONATA ARCTICA-like in der Gegend rumgedudelt oder NIGHTWISH-mäßiger Bombast an der Schwelle zum Kitsch aufgefahren. Hier rotiert eine ausgewogene Neo-Thrash-Keule, wie ich sie länger nicht mehr vernommen habe. Die Hauptzutaten sind bei diesem Genre durchaus leicht zu erraten, weil oft erprobt: fieses, genau getimtes Stakkato-Getrümmer deutet auf FEAR FACTORY hin, die durchschlagende Wucht samt dem tödlichen Groove erinnern an MACHINE HEAD und die höchst eingängigen, rauh-melodiösen Vocals zeigen, wie DISTURBED mit brutalerem, dem Death Metal näher liegenden Gesang klingen würden. Was „Eternium“ jedoch erst zur Killerscheibe macht, sind die oft eingeflochtenen Harmonien und Gitarrenläufe, die man sonst eher aus der Göteborger Melo-Death-Ecke gewohnt ist.
Somit führen uns diese Erkenntnisse zu folgender Gleichung: FEAR FACTORY + MACHINE HEAD + DISTURBED + DARK TRANQUILLITY + GARDENIAN + eine extrem fette Produktion = das muss erstmal jemand so unter einen Hut kriegen und toppen. Hätten die Finnen statt des etwas drögen Instrumentals „Omerta“ und des Halbausfalls „Reptiles“ noch zwei Songs vom Kaliber des bestialisch eingängigen Opener-Groovers „Symbol Of Eternity“, des atmosphärischen, mit weiblichen Vocals verdelten Melancholie-meets-Stakkato-Stampfers „Queen Of Entity“ oder der lehrbuchhaften Umsetzung von Laut/Leise-Dynamik mit eindringlichem Jahrhundertrefrain namens „The Preacher“ (der Oberhammer!) draufgepackt, so wäre diese Scheibe ein sicherer Kandidat auf die Top-Platte des Jahres im modernen Metal-Sektor. So gibt es noch „nur“ acht Punkte mit starker Tendenz zur neun. Immer noch diabolisch gut also! Album Nummer vier, ich warte jetzt schon gespannt auf Dich!

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02.12.2004

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