Die DEZPERADOZ, ursprünglich von Alex Kraft und Tom Angelripper (SODOM) als Projekt gegründet, verarbeiteten auf dem ersten Album noch all die Einflüsse aus diversen Italo-Western. Die Liebe der beiden fand dort erstaunlich authentische Klänge wieder, die mit fetten Gitarrenriffs stark untermalt wurden.
Nun steht mit „An Eye For An Eye“ das dritte Werk der Band um Alex Kraft in den Startlöchern (Tom Angelripper ist nur noch als Gast dabei). Hat sich seit den letzten beiden Alben etwas grundlegendes geändert? Nein, die Combo zockt weiterhin ihren stampfenden Western Metal mit einer gründlichen Hitdichte und einer vorzüglichen Produktion. Klar, so saßen hier doch namhafte Macher wie Dennis Ward (PINK CREAM 69), Thomas Lichtenwalter und Alex Kraft himself an den Reglern.
Thematisch handelt das Album von einem Jungen namens Hank, dessen Lebensgeschichte sich in den 12 Songs wiederspiegelt. Die Texte werden sicherlich lohnenswert zu lesen sein.
Werden mit diesem Album denn auch diejenigen angesprochen, die nicht unbedingt auf Italo-Western und Cowboygeschichten stehen? Nun vielleicht nicht hundertprozentig, denn die Thematik des Western findet sich in allen Stücken wieder. Fans der Band können mit „An Eye For An Eye“ natürlich auch diese dritte Episode mit Freude in den Plattenschrank stellen. Der normale Metalhead an sich wird sich mit dieser doch exotischen Band vielleicht schwer tun. Dennoch, die Stücke sprechen für sich. Denn mit „Wild Bunch“ (herrlicher Stampfer), „Hate“, „Here Comes The Pain“(geile Riffs) sind der Formation wirklich gute Songs gelungen. Zum Ende hin wird die Scheibe jedoch etwas sanfter und driftet schon fast in die Western Rock und Blues-Ecke ab (die Johnny Cash-Nummer „25 Minutes to Go“ ist einfach nur cool umgesetzt und Squaredance geeignet). Das geniale Cover des THE DOORS Klassikers „Riders On The Storm“ ist ferner gelungen, wobei das Original natürlich nicht erreicht werden kann.
Insgesamt reiht sich „An Eye For An Eye“ nahtlos in den Dunstkreis der bisherigen Werke ein. Die DEZPERADOZ werden mit dem neuen Album wahrscheinlich nicht große Heerscharen an Fans hinzugewinnen, die vorhandenen Anhänger aber ganz klar nicht enttäuschen.
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