Dexy Corp - Uchronopolis

Review

War schon das letzte Album „Fragmentation“ der französischen Formation DEXY CORP für puristische Elektroanhänger eher zu harte Kost, verabschiedet sich das Quartett auf dem Nachfolger „Uchronopolis“ endgültig von fast jeglichen elektronischen Einflüssen. Harte Gitarrenriffs und Drums dominieren mit Ausnahme des ein oder anderen instrumentalen Zwischenspiels die insgesamt 16 Tracks, die Elektronik wurde auf das Nötigste runtergeschraubt und so entpuppt sich „Uchronopolis“ schon nach wenigen Momenten als eine Scheibe, mit der vor allem Anhänger des gepflegten Industrial etwas anfangen können, die gerne auch mal einen Ausflug in die Metal/Rock-Ecke unternehmen.

Eingebettet in ein thematisches Konzept, das sich an Romanen wie „1984“ oder „Brave New World“ orientiert, entfalten DEXY CORP ihre ganz eigene Interpretation der Fiktion bzw. Realität eines totalitären Regimes. Musikalisch kann man dies theoretisch in allen erdenklichen Formen umsetzen, die Franzosen wählten auf musikalischer Ebene den Weg des aggressiven Widerstands. „Uchronopolis“ präsentiert sich als eine wüste Mischung aus Industrial, Cyberpunk und Metal, die vor allem im Rahmen von Songs wie „Black Flash“ oder „Totalitarize Me“ ordentlich Fahrt aufnimmt und ein düsteres und menschenfeindliches Bild der fiktiven Stadt „Uchronopolis“ zeichnet. Ein Blick auf die Lyrics ist in diesem Zusammenhang übrigens durchaus lohnenswert.

In Verbindung mit dem gelungenen Artwork des Albums passt das alles wirklich gut zusammen und „Uchronopolis“ präsentiert sich als Soundtrack einer totalitären und degenerierten Gesellschaft, die in Begriff ist, sich selbst zu zerstören. „Uchronopolis“ schafft es zum einen, diese Atmosphäre zu kreieren und zum anderen auch, diese lange aufrecht zu erhalten, bis sich dann gegen Ende ob dieses Klanggewitters auch ein wenig Erschöpfung breitmachen könnte. Für „reine“ Elektrofans sei an dieser Stelle nochmals angemerkt, dass DEXY CORP mit Elektro nicht mehr viel am Hut haben, Melodien sucht man mehr oder weniger vergeblich und man sollte daher schon einen „verdammt harten Tag“ haben, um sich in den Straßen von „Uchronopolis“ zurechtzufinden.

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28.01.2011

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