Dew-Scented - Inwards

Review

Meine Erwartungen an den neuen Dew-Scented-Output waren keinesfalls niedrig, zumal der „Inwards“-Vorgänger „Ill-Natured“ 1999 schon wie eine Bombe in meinen CD-Player einschlug und dort diverse Ehrenrunden drehte. Aber was die norddeutschen Thrasher hier auf „Inwards“ in knapp 40 Minuten abliefern, lässt meinen Mund auch nach einer Woche und unzähligen Hördurchgängen dieser CD offen stehen und die ohne Zweifel verdammt geilen Thrash-Perlen von Destruction und Kreator aus dem letzten Jahr doch etwas verblassen. Selten haben meine Hörmuscheln zehn derartig fesselnde, treibende und den Konsumenten dermaßen in seine Einzelteile zerlegende Riffgewitter vernommen, die von einem absolut präzisen, die Songs unheimlich pushenden Powerdrumming ünterstützt werden. Vom Gas gehen die Mannen um Shouter Leffe Jensen, der stark an sich gearbeitet hat und seinen Gesang viel variabler als vorher einsetzt, während dieses Thrash-Infernos kein einziges Mal. Trotzdem kommt keine Sekunde Langeweile oder Eintönigkeit auf, da Dew-Scented über einem eimerweise schädelspaltende Killerriffs ausschütten, die keinen Nacken ruhig und kein Auge trocken lassen dürften. Gebettet ist dieser Knüppelkiller in eine hammerfette Produktion Andy Classens, die soundtechnisch absolut keine Wünsche offen lässt und die songtechnische Meisterleistung der vier Nordlichter gebührend umsetzt. Einzelne Songs kann ich beim besten Willen nicht herausgreifen, weil „Inwards“ aufgrund des Fehlens jeglicher Ausfälle oder kleinster Niveauabfälle als kompletter Anspieltipp durchgeht. Ich bin mir nicht sicher, ob es dieses Jahr, auch wenn 2002 gerade erst begonnen hat und uns noch einige verheißungsvolle Veröffentlichungen ins Haus stehen, noch ein Album schaffen wird, „Inwards“ zu toppen, das wohl als einziger legitimer „Reign In Blood“-Nachfolger gehandelt werden darf. Warum klingen Slayer heutzutage nicht mehr so??? Wer sich diese Scheibe entgehen lässt, ist selbst schuld. Der Hammer!!!

19.01.2002
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