Dew-Scented - Invocation

Review

Galerie mit 20 Bildern: Dew Scented - Rockharz 2017

Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass DEW-SCENTED sich mittlerweile zu einer festen Größe in der deutschen Thrash-Szene etabliert haben. Ein paar Experimente hier, ein paar Stilvariationen da, im Endeffekt sind sie sich mehr oder weniger treu geblieben und ballern sich mittlerweile seit Anfang der 90er durch die Gehörgänge. Von der ursprünglichen Formation ist außer Schreihals Leif Jensen praktisch niemand mehr übrig geblieben. Bäumchen oder viel mehr Musiker wechsel dich lautet das Motto.

Wer den Sound der Band kennt, der weiß, dass sich unverminderte Härte in den meisten Fällen mit Melodiebögen paart. Die Ausgeburt davon animiert mehr als nur einmal mitzuwippen. So auch bei ihrem neusten taufrisch-duftenden Output „Invocation“. Wie zu erwarten war, ein Album mit dem Anfangsbuchstaben „I“. Nach einem epischen Beginn wird der Finger aus dem Allerwertesten gezogen und der Versuch gestartet, sich aus dem Dreck hochzuziehen. Mit „Arise From Decay“ ist dieser Versuch mit Erfolg gekrönt. Geziert von Tempi-Wechseln thront der Mitschrei-Refrain auf einem Teppich aus Testosteron und energiegeladenem Sound.

Der Titeltrack sowie „Have No Mercy On Us“ geht in die gleiche Richtung, unterstützt von ein paar eingestreuten Blastbeat-Attacken. Es groovt an allen Ecken und Enden, doch mit „Artificial Life“ wurde ein wahres Monster dieser Kategorie geschaffen, das auch Live die Massen begeistern dürfte. Wobei ich mich ohnehin nicht daran erinnern kann, jemals eine schlechte Live-Show der Band gesehen zu haben. Bei „Condemnation“ und „Torn To Shreds“ ist der Name jeweils Programm und es gibt ordentlich auf die Zwölf. Unterbrochen von einem Zwischenspiel namens „Totem“, wahrscheinlich um ein bisschen Luft zu holen.

Der Mix aus Dauerprügelei und Schunkelmucke wechselt unablässig, bis für meine Begriffe ein weiteres Highlight aufgefahren wird: Schwerfällig walzend trümmert sich „Global Hysteria“ durch die Grünfläche und hinterlässt verbrannte Erde. Wer dann noch nicht genug hat, wird mit einem ordentlichen Arschtritt vom Abschlusstrack in die Freiheit entlassen. „Invocation“ wird sicherlich all denjenigen gefallen, die modernen Thrash der Marke „Issue VI“ oder „Incincerate“ geil fanden. Ob das Ding für Die-Hard-Thrash-Fans ein Klassiker sein wird, lassen wir mal dahin gestellt. Songs wie „Global Hysteria“ oder das ebenfalls angesprochene „Artificial Life“ haben sich jedenfalls in mein Gehirn gebrannt und man tut gut daran, sich die Platte zu besorgen, denn DEW-SCENTED haben nichts von ihrer Power eingebüßt. Es gibt auch auf „Invocation“ wieder einmal volle Kanne auf die Fresse. Wie so oft, enthält die hier vorliegende Version keine Bonustracks, entsprechend gibts über „On The Brink“ und das D.R.I. Cover „Thrashard“ nichts zu berichten.

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15.05.2010

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2 Kommentare zu Dew-Scented - Invocation

  1. evil_knevil sagt:

    rasiert einem ganz schön den sack^^

    8/10
  2. MetalGerhardt sagt:

    Ein weiteres grundsolides Album der Band, welches nichts bietet, was man nicht zuvor schon gehört hat, dafür aber wieder sehr gut gemacht wurde. Technisch auf jeden Fall sehr stark. Dass die Jungs wieder ein bisschen mehr Abwechslung bieten können, ist seit „Issue VI“ zum Glück auch geblieben. Melodisch wird es zwar wirklich nur selten, aber die Gitarrensoli sind trotzdem sehr geil und da es relativ oft angenehm groovt, passt das von der Abwechslung. Aggressiv und brachial geht es natürlich weiterhin zur Sache. Wer die Vorgänger mochte, macht auch mit diesem Album nichts verkehrt, aber für meinen Geschmack dürfte die Band noch variabler sein, so wie eben auf dem Debüt!

    7/10