Dew-Scented - Insurgent

Review

Galerie mit 20 Bildern: Dew Scented - Rockharz 2017

DEW-SCENTED haben sich längst als eine der wichtigsten Bands im Death-/Thrash-Sektor etabliert. Von vielen wahrscheinlich unbemerkt, feiern die Mannen um Schreihals Leif Jensen anno 2013 bereits ihr 20-jähriges Bestehen. Zugegeben: Insbesondere die jüngere Vergangenheit war von diversen Besetzungswechseln geprägt, Frontmann Jensen ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Um sich geschart hat er mittlerweile eine ausschließlich niederländische Truppe Musiker, die ihre Qualitäten bei der vergangenen Tour mit TESTAMENT aber eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Deswegen bleibt zu hoffen, dass die Jungs auch in Zukunft gemeinsame Sache machen.

Hin oder her: Wie sich das für Band-Geburtstage so gehört, gibt es für die Fans natürlich auch pünktlich ein spezielles Release. Bei „Insurgent“ handelt es sich allerdings nicht um eine plump zusammengeschusterte Best-Of-CD, sondern um eine Compilation, bestehend aus drei neuen Songs, sieben Live-Tracks und diversen Cover-Songs (u.a. PRONG, WASTED YOUTH, JUDGE). Insgesamt bringt es die Scheibe mit ihren 19 Tracks auf eine stattliche Gesamtspielzeit von 76 Minuten.

Den Auftak bildet zunächst der Block der drei neuen Stücke. Auffällig ist dabei, dass die ersten beiden Songs, der Opener „Confronting Entropy“ und „Guided By The Dead Light“, insgesamt etwas langsamer daherkommen. Sprich: viele Double-Bass-Passagen und weniger Thrash-Uffta, etwas simplere Riffstrukturen und – für DEW-SCENTED-Verhältnisse – recht viel Melodie. Das klingt alles andere als schlecht – die beiden Nummern sind wahrscheinlich bloß nicht das, was sich der Hardcore-Fan, der eben die Folie von der CD gefetzt hat, in diesem Moment wünscht. Lustigerweise ist der dritte Song und gleichzeitig erste durchgängige Thrash-Kracher ein Cover-Song: „Sadistic Sinner“ von INCUBUS (nicht DIE, sondern die anderen). Spätestens jetzt reißt sich der Metal-Jünger den Haargummi aus dem Dutt – denn hier gibt’s in bester Thrash-Manier auf die zwölf. Und wer den Original-Song kennt, für den ist das ganze dann noch lustiger. Bleibt festzuhalten: äußerst unterhaltsam, bis hierhin.

Das bleibt allerdings auch im weiteren Verlauf so, denn es folgt der Live-Block, bestehend aus sieben Songs, die im vergangenen Jahr mitgeschnitten wurden – darunter natürlich Granaten wie „Cities Of The Dead“, „Acts Of Rage“ oder „Soul Poison“ vom 2003er Über-Album „Impact“. Der Sound steht den Studio-Aufnahmen naturgemäß ein wenig nach, dennoch fangen die Tracks die Live-Atmosphäre der grundsympathischen Band gut ein und gehen gut nach vorn.

Es folgen nun die Bonus-Songs der „Invocation“- und „Icarus“-Alben. Besonders gefallen können dabei die wirklich gut umgesetzten Cover-Nummern „Good Day For Hanging“ (WASTED YOUTH) und „Steady Decline“ (PRONG). Und auch das sehr erdig groovende JUDGE-Cover „The Storm“ kann überzeugen. Von den DEW-SCENTED-Tracks weiß vor allem das flotte „The Death Of Common Sense“ zu überzeugen. Man muss hier aber natürlich bei Erwägung einer Anschaffung auch wissen, dass die Stücke auf den entsprechenden Album-Versionen bereits enthalten sind.

„Insurgent“ ist am Ende genau das, was es eben ist: ein wirklich schönes Gimmick. Als Argument für einen Kauf können sicher die gelungenen neuen Kompositionen und die Live-Tracks gelten, zweitere gibt es zum überhaupt ersten Mal von der Band auf einem Tonträger. Letztlich ist „Insurgent“ aber vor allem eine Platte, die wohl insbesondere für Fans und Sammler interessant ist.

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04.06.2013

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4 Kommentare zu Dew-Scented - Insurgent

  1. mark sagt:

    der Trash-Sektor 🙂

  2. Anton Kostudis sagt:

    Mir als Rechtschreib-Fetischist tut sowas natürlich besonders weh. Fehler behoben. Ich geh mich mal ’ne Runde geißeln.

  3. MetalGerhardt sagt:

    Ja, ist wirklich ne nette Sache geworden. Die neuen Songs gefallen mir recht gut, weil sie auch ein wenig zurück in die Richtung des Debüts gehen. Die Covers sind solide geraten und bei den Live-Aufnahmen kann man gut hören, dass die Band ihre Energie auch so übertragen kann.
    Für Fans definitiv empfehlenswert, leider zähle ich mich nicht wirklich dazu.

    6/10