Devin Townsend Project - Transcendence

Review

DEVIN TOWNSEND PROJECT macht DEVIN TOWNSEND PROJECT-Musik… mal wieder

Ursprünglich war Devin Townsends DEVIN TOWNSEND PROJECT ja nur als eine kurzlebige Angelegenheit gedacht, um im Zuge seiner Läuterung eine Tetralogie bestehend aus „Ki„, „Addicted!„, „Deconstruction“ und „Ghost“ zu veröffentlichen. Nun hat Devin Townsends „Projekt“ bekanntermaßen eine Eigendynamik entwickelt und veröffentlicht nun mit „Transcendence“ das mittlerweile siebte Album – das Achte, wenn man „“ als zwei Alben betrachtet (was es ja irgendwie auch ist). Und um es gleich mal vorwegzunehmen: Überraschungen gibt es keine.

Diese Vertrautheit ist natürlich etwas Schönes. „Transcendence“ ist jederzeit als DEVIN TOWNSEND PROJECT-Album wieder zuerkennen, nicht zuletzt auch deswegen, weil der Herr eine gewohnt explosive Darbietung am Mikrofon hinlegt, sich dabei gelegentlich von Anneke van Giersbergen und Ché Aimee Dorval unterstützen lässt. Allein schon der Refrain von „Failure“ ist Ear Candy vom allerfeinsten. Auch musikalisch ist er sich treu geblieben und serviert uns den gewohnten, quietschbunten und zumeist positiv gestimmten Bombast.

In dieser Hinsicht ist es aber schade, dass „Transcendence“ nahezu keine Risiken eingeht. Es wirkt wie eine durchweg in sich schlüssige Werkschau des Meisters, die jedoch mehr auf Gefälligkeit aus ist. Dabei möchte ich die Qualitäten von Townsend gar nicht mal in Frage stellen, wenn der Mann den progressiven Nerv seiner eigenen Vergangenheit trifft, wie auf „Higher“, dann geht die Post ab. Ebenfalls auf der Haben-Seite sind „Failure“ und der Titeltrack, beide zwar weniger progressiv, dafür episch und bombastisch ohne Ende.

Dagegen wirkt etwa „Secret Sciences“ geradezu albern und kitschig, zumal es hier im Refrain „Let it go, anyway, let it be a part of yesterday“ heißt. Frozen, anyone? „Offer Your Light“ ist zwar nicht ganz so schlimm, klingt aber auch wie Pop Metal. Auch sonst rauschen viele Tracks einfach am Hörer vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ja, Townsends Gesang ist durchweg ein Genuss. Ja, das Teil ist mehr als nur anständig produziert. Ja, „Transcendence“ ist weit entfernt davon, schlecht zu sein. Es wirkt eben einfach nur wie ein routiniertes Erzeugnis, das nach Schema F oder eher Schema DTP gestrickt ist.

Wie gesagt, schlecht ist es nicht, und es hat auch einige Höhepunkte. Aber wirklich umhauen wird „Transcendence“ wohl nur die zwei bis drei Nasen, die noch nie etwas von Devin Townsend gehört haben. Für jeden anderen dürfte „Transcendence“ kaum mehr als business as usual sein. Immerhin ist es aber auch nicht weniger.

07.09.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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