Devin Townsend Project - Devin Townsend Presents: Ziltoid Live At The Royal Albert Hall

Review

Galerie mit 21 Bildern: Devin Townsend Project auf dem Summer Breeze Open Air 2017

Die geballte Ladung DEVIN TOWNSEND PROJECT könnt Ihr Euch nun in Form des Live-Dokumentes „Devin Townsend Presents: Ziltoid Live At The Royal Albert Hall“ einmal mehr zu Gemüte führen. Wie der Name schon vermuten lässt, steht Ziltoid der Allwissende im Mittelpunkt des ersten Konzertabschnittes. Genauer gesagt spielen Hevy Devy und Mitmusiker den „Dark Matter“-Zyklus des letzten Albums komplett durch. Im zweiten Abschnitt wird die von seinen Fans via Facebook zusammengestellte „By Request“-Setlist der Klassiker des umtriebigen Kanadiers dargeboten.

Im Grunde gibt es zu den Songs selbst wenig zu sagen: Sie sind genauso gut wie auf den entsprechenden Alben, der Sound ist bombastisch und die Spielweise tadellos; rein musikalisch gibt es also wenig zu beanstanden. Der Grund, warum man sich als Fan oder potentiell Interessierter mit diesem Release beschäftigen sollte, ist natürlich der aufwändige Konzertfilm. DEVIN TOWNSEND PROJECT haben keine Kosten und Mühen gescheut und eine quietschbunte Show mit 14 (in Worten vierzehn) HD-Kameras aufzeichnen lassen – das Ganze natürlich in der geschichtsträchtigen, restlos ausverkauften Royal Albert Hall in London, wie der Titel „Devin Townsend Presents: Ziltoid Live At The Royal Albert Hall“ ja ebenfalls vermuten lässt.

Gerade im „Ziltoid“-Abschnitt erreicht die Bühnenshow einen zuweilen extrem trashigen Faktor, deren Ästhetik mit „Reizüberflutung“ wohl noch am treffendsten beschrieben ist; das passt, da die Story selbst ja ebenfalls total bescheuert ist, inklusive pupsender Aliens. Und bei der Art und Weise, wie Devin Townsend die Pinkelpause ankündigt, darf man schon mal schmunzeln. Aber auch die Klassiker des Herrn Townsend werden gewohnt hervorragend dargeboten, auch wenn die Bühnenshow hier verständlicherweise etwas weniger überladen gestaltet ist. Vor allem „Earth Day“ ist großartig wie eh und je, das wunderbar atmosphärische und intensive „The Death Of Music“ sticht ebenfalls aus der Trackliste hervor.

Neben dem Chef selbst, der eine gewohnt überragende Leistung bringt, sind einige Special Guests, u.a. Dominique Lenore Persi (STOLEN BABIES) und Chris Jericho (FOZZY), sowie ein zwölf-Mann-und-Frau-starker Chor und eine Reihe von Bühnendarstellern zu sehen. So hat das DEVIN TOWNSEND PROJECT mit „Devin Townsend Presents: Ziltoid Live At The Royal Albert Hall“ ein denkwürdiges Live-Dokument geschaffen, welches das Genie und den (Größen-)Wahnsinn des des Herrn Townsend einmal mehr perfekt auf den Punkt bringt und für Neulinge einen idealen Einstieg in den Townsend-Kosmos bietet.

Zweieinhalb Stunden DEVIN TOWNSEND PROJECT am Stück können natürlich etwas anstrengend sein, daher empfehle ich den Genuss in kleineren Dosen.

13.11.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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