Devin Townsend - Physicist

Review

Galerie mit 28 Bildern: Devin Townsend - Lightwork European Tour 2023 in Stuttgart

Der Alleskönner Devin Townsend hat wieder zugelangt! Wer mit seinem bisherigen Solowerken vertraut ist, kann sich „Physicist“ als perfekte Mischung aus diesen und Strapping Young Lad vorstellen. High-Speed-Metal mit unglaublicher Präzision, Gesangsmelodien, für die sich andere Bands ein Bein abhacken würden, eine gehörige Portion Humor und als Krönung die Überstimme von Meister Townsend selbst. Dieser Hänfling kann wirklich alles singen, schreiend und brüllend mit einer wahnsinnigen Kraft und Aggression wechselt er Sekunden später zu zuckersüßen Säuselgesang und erreicht dabei Tonhöhen, die verstehen lassen, weshalb Judas Priest ihn als Ersatz für Rob Halford in Betracht gezogen hatten. In dieser Verfassung halte ich ihn für einen der besten, wenn nicht sogar den besten Metalsänger überhaupt.

Zur Musik: Bei den ersten Hördurchgängen war ich etwas enttäuscht, es wollte sich zunächst kaum eine Melodie oder ein Lied erschließen lassen. Mit zunehmendem Konsum (vor allem im Auto bei höchstmöglicher Lautstärke, höhö) entfaltete sich „Physicist“ langsam zu voller Pracht: Futuristisch anmutendes, heftigstes Geballer voller origineller Einfälle und genialen Gesangmelodien. Man muß „Physicist“ nur oft genug hören, da diese CD unglaublich vielschichtig und komplex ist. Klar, das Überalbum „Biomech“ wurde nicht erreicht, aber dieses Werk steht meilenweit über dem Durchschnitt und zeigt, daß Metal durchaus noch entwicklungsfähig sein kann.

Anspieltips: „Material“, „Kingdom“ oder das mit Entengequake (!) unterlegt „Irish Maiden“.

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19.01.2001

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1 Kommentar zu Devin Townsend - Physicist

  1. Counterforce sagt:

    Diese CD ist weder "Fisch noch Fleisch". Jede Platte (bis auf die erste SYL von ’95) hat ihre Stärken voll zur Geltung bringen können. CITY hatte Härte. BIOMECH hatte Atmosphäre. INFINITY hatte Ideenreichtum. Nun glaubt sich Herr Townsend sicher, in dem er seine bisherigen Werke in einen Topf schmeißt und kräftig durchmischt. Bei diesem Vorhaben ist eigentlich nur noch der übliche "Devin-Townsend-Bombast" unversehrt geblieben. So röhrt ohne Unterbrechung ein Sound-Inferno durch die Boxen, ohne dabei wirklich noch beim Hörer ein Eindruck zu hinterlassen. Bei allem Respekt vor Devin’s Gesangsleistung, heraus gekommen ist diesmal ein Album dessen einzige Stärke wohl ist keine Schwächen zu besitzen.

    7/10