Devilyn - 11

Review

Mein lieber Herr Gesangsverein, diese Scheibe tritt Arsch! Mit „11“ lassen DEVILYN eine Tötungsmaschine vom Stapel, die man einfach lieben muss. Beim fünften Output der Polen von einem „Langeisen“ zu sprechen, wäre bei einer Spielzeit von gerade einmal knapp 26 Minuten schon arg euphemistisch. Man muss den Jungs aber neidlos bescheinigen, dass sie wirklich ihren ganzen Saft in diesen Quickie gesteckt haben.
„11“ hat einfach alles, was man von einem guten Death Metal Album aus Polen erwartet: atemberaubende Blasts von Anfang bis Ende, jedoch ohne die nötige Abwechslung in Form frischer Breaks und Fills missen zu lassen, schmissiges Riffing mit dem richtigen Gespür für Drive und angemessene Frickelei. Dazu VADERsche Eingängigkeit (Hammertrack zum Thema: „Searching For The Beauty“), die Brutalität von SUFFOCATION und eine Prise Thrash, und man kann die Karre nur noch mit einer falschen Produktion in den Dreck fahren. Doch zum Glück hat man auch auf der soundtechnischen Seite nix anbrennen lassen.
Zu den Songs an sich gibt es nur soviel zu sagen, dass es die Jungs einfach verstehen, knüppelharte Death Metal Songs zu zimmern, die dennoch eingängig sind und im Ohr bleiben. Besonders die abartigen Blastbeats statten die Scheibe mit einer Potenz aus, die den Begriff „dicke Eier“ schon irgendwie lächerlich klingen lässt. Einseitig wird die Chose jedoch nie, denn mächtige Grooves und geniale Soli („Charming Maidens With No Skin“ als eines von vielen Beispielen) sorgen für ausreichend Variation im Gesamtbild. Man hat sich wirklich Gedanken gemacht beim Songwriting, und wahrscheinlich trägt auch die kurze Spielzeit ihr Scherflein zur Frische und Tightness der Scheibe bei. Mit diesem Kracher muss man sich jedenfalls nicht einmal hinter Größen wie VADER oder BEHEMOTH verstecken. Wer auf abwechslungsreichen Knüppel Death Metal steht, muss „11“ haben! Fett!

09.08.2005
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