Devilskin - Be Like The River

Review

Heutzutage beklagt man sich gern darüber, dass junge Bands keine Chance haben. Dass es heutzutage keine echten Rockstars mehr gibt. Irgendwo mag das auch alles berechtigt sein. Umso mehr verwunderte einen die Geschichte von DEVILSKIN. Das Debüt „We Rise“ erhielt massives Airplay, stieg auf Platz Eins der Albumcharts ein und bereits nach zwei Wochen wurde es mit Gold ausgezeichnet. Alles in ihrer Heimat Neuseeland natürlich. In einem Land mit 4 Millionen Einwohnern und wo es goldene Schallplatten für 7.500 verkaufte Einheiten gibt. Wobei ein Erstling, welcher hierzulande genausoviel absetzen könnte, sicherlich auch ein Riesen-Erfolg wäre. Aber zurück zur Band. Im Frühjahr war die Band bereits in Europa und hat drei Headliner-Konzerte in Deutschland gegeben, da „We Rise“ erst vor acht Monaten hierzulande erschien. Nun versucht man also mit „Be Like The River“ den Erfolg auszubauen.

Das Albumkann man ohne Übertreibung als eine interessante Mischung bezeichnen. „Be Like The River“ klingt stark nach SIXX: A.M. und diversen Metalcorekapellen. Man sollte jedoch nicht denken, dass es auf „Be Like The River“ 13 Nummern gibt, die allesamt gleich klingen, denn Überraschungen bietet dieses Album zur Genüge. Man wagt sich z.B. mit ‚F.Y.I‘ an einen Heavy Metal-Song. Davor kommt aber mit ‚Believe In Me‘ das krasse Gegenteil, wo man mit simplem Songaufbau und seichtem Refrain eindeutig in Richtung Radio schielt. Und ‚Grave‘ erinnert dann im Gegenzug wieder an CROWBAR. So weit, so ungewöhnlich. Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Tracks zu beliebig sind. Meist hängt nur das Riff im Kopf fest. Allein vom Opener ‚In Black‘ bleibt auch der Refrain hängen. Trotz allem kann man aber auch sagen, dass die Nummern einen gewissen Unterhaltungswert haben. Beispielsweise ‚Mountains‘ eignet sich ganz gut zum headbangen oder das Finale ‚We Rise‘ zum mitgrölen.

Macht Spaß ist aber noch nicht ganz ausgereift

Den Neuseeländern DEVILSKIN fehlt es bei ihrem zweiten Studioalbum an der Überzeugungskraft. Das Quartett macht mit der stilistischen Vielfalt neugierig, vermag es aber nicht dies zu nutzen und liefert Songs ab, die am Hörer vorbei gehen. „Be Like The River“ wirkt auf mich eher wie eine Platte von einer besseren Vorband, als ein Goldalbum. Macht Spaß, aber noch nicht ganz ausgereift.

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10.11.2016

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