Devil's Train - Ashes & Bones

Review

DEVIL’S TRAIN sind wahrlich keine unbekannten Musiker. Neben Sänger R.D. Liapakis (MYSTIC PROPHECY, STEEL PROPHET) und Schlagzeuger Jörg Michael, der gefühlt schon in jeder zweiten deutschen Heavy-Metal-Kapelle mal getrommelt hat, sind jetzt noch Jens Becker von GRAVE DIGGER und Dan Baune von LOST SANCTUARY und MONUMENT an Bord. Zum dritten Mal bringen sie ganze sieben Jahre nach „II“ ihren amerikanisch angehauchten Hard Rock unters Volk. Die runderneuerte Besetzung verspricht schon einmal frischen Wind.

DEVIL’S TRAIN – Wilder Westen aus Deutschland

Auch wenn die Band über ganz Deutschland verteilt ist, von Bremen über die Rhein-Ruhr-Region bis hin nach Bayern ist alles dabei, so ist ihre Inspiration doch ganz klar in den USA zu suchen. Wie auch auf den beiden Alben davor dreht sich bei DEVIL’S TRAIN alles um Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll im sprichwörtlichen wie übertragenen Sinne, das macht bereits ein Blick auf die jüngeren und älteren Musikvideos klar.

Und so zelebriert die deutsche Antwort auf die wirklich in den USA heimischen Southern-Rock-Bands auf einem Dutzend Songs ihre Liebe zu Jack Daniel’s, leicht bekleideten Damen und der Freiheit der Prärie. Mit der Mischung würden sie sicherlich auch auf der Bühne des Titty Twister aus „From Dusk Till Dawn“ eine gute Figur abgeben. Das ganze Album über hat man immer wieder das Bild von einer staubigen Landschaft im Kopf, die berühmten „tumbleweeds“ schwirren umher, es ist heiß, und der nächste Saloon ist nicht mehr allzu weit.

Es ist bei charismatischen Stimmen mit hohem Wiedererkennungswert zwar immer so, dass man sich irgendwie an die Hauptband des entsprechenden Sängers (in diesem Falle MYSTIC PROPHECY) erinnert fühlt, da auch diese durchaus schon den ein oder anderen Hard-Rocker im Laufe ihrer Karriere vom Stapel gelassen haben. Trotzdem verkommt DEVIL’S TRAIN nicht zu einer Kopie von Liapakis‘ Hauptband. Durchweg überzeugt das präzise Gitarrenspiel von Dan Baune, der auch das ein oder andere messerscharfe Solo vom Stapel lässt.

„Ashes & Bones“ ist ein tighter Rocker geworden

Für laue Sommernächte am Camper mit einem feinen Drink in der Hand ist „Ashes & Bones“ genau richtig. DEVIL’S TRAIN haben offensichtlich Spaß an dem Genre, das sie spielen, und zeigen, dass die USA kein Monopol auf authentische Musik aus dieser Richtung hat.

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17.06.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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